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„The Dead Zone“
USA, 1983, Farbe, 103 min.
R: David Cronenberg, M: Michael Kamen, K: Mark Irwin
D: Christopher Walken, Brooke Adams, Martin Sheen, Tom Skerritt
Was würden wir tun, wenn wir die Zukunft kennen würden, und die Möglichkeit hätten, sie zu ändern? Dieser spannenden Frage stellte sich Stephen King in seinem 1979 erschienem Buch „The Dead Zone“.
Der Horrormeister, dessen Romane mit regelmässiger Beständigkeit für das Kino adaptiert werden, berichtet in diesem Werk über den Grundschullehrer Johnny Smith, der nach einem Autounfall 5 Jahre im Koma liegt. Nachdem er wieder erwacht, hat er die besondere Gabe in die Zukunft der Menschen zu sehen, die er berührt. Als er den Poltiker Greg Stillson trifft, sieht er voraus, das dieser Präsident wird, und einen Atomkrieg verursacht. Johnny muss sich entscheiden, wie er zu handeln hat…
David Cronenberg, Meister des Horrorkinos und Stephen King, Meister der Horrorromane. Das klingt nach einer perfekten Simbiose. Und es klappt: „The Dead Zone“ ist eine der besten Stephen King Verfilmungen, atmosphärisch, düster, psychologisch ausgefeilt und mit weniger Schockelementen angereichert als bei den üblichen Kino-Adaptionen des Schriftstellers. Sicherlich gibt es auch die eine oder andere Horroreinlage, doch Cronenberg interessiert in diesem Film mehr die psychologische Seite der Geschichte, und zeigt die Zerrissenheit der Hauptfigur, exzellent dargestellt von Christopher Walken.
Aber auch die anderen Darsteller können überzeugen, allen voran natürlich Martin Sheen als Präsidentschaftskandidat, der seine Rolle diabolisch, aber ohne theatralisch zu wirken auszufüllen versteht. Brooke Shields und der immer gute Tom Skerritt runden die äusserst interessante Cast ab.
Eine witzige Anektdote zum Schluss gibt es von dem Komponisten Michael Kamen zu erzählen. Als dieser die Filmmusik in seinem Haus in London komponierte, beschwerte sich ein Nachbar, das seine Kinder von der Musik Albträume bekommen würde, und man sich freuen würde, wenn er etwas leiser komponieren könnte.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra