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„Michael Collins“
R: Neil Jordan M: Elliot Goldenthal K: Chris Menges
UK, Ireland, USA, 1996, 133 min., Farbe
Der irische Freiheitskampf dauert nun schon seit Jahrhundert an. Unzählige Opfer auf beiden Seiten sind das Resultat. Anfang des 20. Jahrhunderts begann sich um den charismatischen Michael Collins die Irish Republican Army zu formen, eine Gruppe die noch bis heute den Kampf gegen die britischen Besatzer aufnimmt.
Michael Collins ist in Irland ein Nationalheld. Zusammen mit dem späteren irischen Präsidenten Éamon de Valera und seinem Vertrauten Harry Boland nimmt er um 1916 den Kampf gegen die Briten auf. Während de Valera es immer wieder auf diplomatischen Weg versucht eine Einigung mit den Briten zu erreichen, sieht Collins den Sieg über die Besatzer nur im Kampf. Im Jahre 1922 fällt er schliesslich einem Attentat zum Opfer, dessen Hintergründe bis heute nicht geklärt sind.
Der irische Regisseur Neil Jordan, der mit Filmen wie „The Crying Game“ und „Interview with a vampire“ große Erfolge feiern konnte, inszenierte diesen faszinierten Film. Schon viele Jahre arbeitete Jordan an einer „Collins“-Biographie, der Film war ihm ein großer Herzenswunsch. Schon früh stand fest, das Liam Neeson, der dem echten Collins sehr ähnlich sieht, die Figur verkörpern sollte. Neeson zeigt in dem Film eine seiner besten schauspielerischen Leistungen und gewann in Venedig den Preis für den besten Schauspieler. Des weiteren glänzen Aidan Quinn, der starke Alan Rickman als De Valera und die grossartige Julia Roberts (in einer ungewohnten Nebenrolle). Jordans Film ist eine packende Geschichtsstunde, die zwar einige Fakten des Verlaufes und einige Personen vermischt, aber dennoch einen guten Einblick in die Problematik des irischen Freiheitskampfes gewährt.
Bei dieser Produktion stimmt einfach von der Musik, der Kamera bis hin zum fantastischen Set Design alles, um den Zuschauer direkt in die Hochzeit des irischen Freiheitskampfes zu versetzen. Ein kraftvoller, beeindruckender Film.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra