Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Die besten Filme › Meine Klassiker › Re: Meine Klassiker
„The Living Daylights“ (John Glen, 1987)
1987 war die Welt reif für einen neuen James Bond, nachdem Roger Moore den britischen Geheimdienstagenten bereits 7 mal verköpert hatte. Pierce Brosnan war Wunschkandidat der Produzenten gewesen, doch da dieser noch einen Vertrag für die Serie „Remington Steele“ hatte, entschloß man sich den walisischen Schauspieler Timothy Dalton zu verpflichten. Dalton war vor Bond ein relativ unbekannter Schauspieler, der eher im Theater zu Hause war. Als Bösewichte verpflichtete man Jeroén Krabbe, Joe Don Baker, John Rhys-Davies sowie den Deutschen Andreas Wisniewski, der einen eiskalten Killer spielte. Der legendäre Komponist John Barry, der die Filme seit den 60ger Jahren betreute,schrieb für „The Living Daylights“ seinen bis dato letzten Score für einen James Bond Film.
James Bond ist auf Gibraltar, um mit mehreren anderen Agenten eine Übung durchzuführen. Doch in der Gruppe ist ein Doppelagent, der die Spione nacheinander tötet. Bond kann den Killer stoppen. Sein nächster Einsatz führt ihn
nach Bratislava, wo er den Überläufer General Georgi Koskov in den Westen schmuggeln soll. Koskov hat Informationen über einen gehemen sowjetischen Plan, der alle britischen und amerikanischen Agenten den Tod bringen könnte. Bei seinen Ermittlungen stellt Bond jedoch Unstimmigkeiten zwischen Koskovs Angaben und den Fakten fest. Kann man Koskov wirklich trauen?
Der 15. Bond-Film „The Living Daylights“ war ein Wendepunkt in der Geschichte der Reihe. Nachdem Roger Moore abgedankt hatte, war mit Dalton ein neuer Bond auf der Weltbühne aufgetaucht. Der Film war aber weiterhin klassisch ausgerichtet. Die Story ist eine im besten Sinne altmodische Agentengeschichte mit skruppellosen Killern und zwielichtigen Agenten. Und natürlich dürfen die Bond-Girls nicht fehlen. Doch da seit ein paar Jahren die Krankheit Aids bekannt war, verzichtete man auf mehrere Bond-Girls, und stellte mit Myriam D´Abo das erste Mal nur eine Frau an Bond´s Seite. Regisseur John Glen, der als Regieassistent bei Carol Reed´s „The Third Man“ schon in Wien gearbeitet hatte, baute in seinen Bond-Film eine Reminiszenz an diesen Film ein, und ließ eine Szene im Riesenrad drehen.
Ähnlich wie George Lazenby, der zwischen Connery und Moore einmal den Bond spielte, kam Timothy Dalton als Geheimagent beim Publikum allerdings nicht an. Der exzellente Theatermime wurde oft als steif und langweilig beschrieben. So durfte er nur noch einmal als James Bond auftreten, und zwar in dem 1989 veröffentlichten „Licence to Kill“. Sein Nachfolger wurde dann schließlich Pierce Brosnan.
--
"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra