Re: Meine Klassiker

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scorechaser

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„A River runs through it“ (Robert Redford, 1992)

Montana in den 20ger Jahren des letzten Jahrhunders. Die beiden ungleichen Brüder Norman und Paul wachsen unter der strengen aber liebevollen Ehrziehung ihres Vaters auf, der Priester ist. Er bringt ihnen die Liebe zur Natur und zum Fliegenfischen bei. Norman, der ruhigere der beiden, wird Lehrer. Nach ein paar Jahren ausserhalb siedelt er sich in dem Ort nieder und begegnet der stürmischen Jessie, in die er sich verliebt. Paul hingegen wird Reporter und verfällt dem Alkohol und dem Pokerspiel.

Der Film basiert auf den Erinnerungen des Autoren Norman McLean. Sicher, in dem Film passiert eigentlich nicht sehr viel, aber Redford fängt wunderschön die Stimmung der 20ger Jahre, und die Landschaft Montanas ein. Sein Kameramann Philippe Rousselot findet immer wieder traumhafte Bilder, die man sich alle einzeln an die Wand hängen möchte. Brad Pitt steht hier noch am Anfang seiner Karriere, und zeigt hier schon eine sehr beeindruckende Leistung des wilden, ungestümen Paul. Seine Pokerleidenschaft wird ihm zum Verhängnis, und Norman der ihn immer wieder warnen will, scheitert daran, seinen großen Bruder zu beschützen. Tom Skerrit ist sehr differenziert in seiner Rolle. Mag er noch so streng zu seinen Söhnen sein, merkt man doch immer wieder die Liebe, die er ihnen entgegen bringt. Robert Redford hat mit „A River runs through it“ seinen intimsten und wohl schönsten Film inszeniert.

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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra