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Ein seltener Fall, in dem ich mit Dick weitgehend einer Meinung bin. Dass ich grundsätzlich nicht besonders viel vom Besternen halte, habe ich anderswo schon häufiger kundgetan. Vor allem die pure Sternewerferei ohne vorhergehende oder nachfolgende öffentliche Auseinandersetzung mit der Platte (sprich: Review) ist mir suspekt. Ich kann da die Sterne doch nur ins Verhältnis zu meinem eigenen Wertekanon setzen, wenn ich den Besterner (schönes Wort übrigens, wäre was für den Wort/Unwort Thread) gut kenne.
Aber davon abgesehen besterne ich natürlich trotzdem. Wenn auch längst nicht so eifrig und konsequent wie manch anderer hier (ich nenne keine Namen und Titel). Dabei tendiere ich wie foka zu hohen Wertungen, die sich später (nach Monaten oder manchmal auch erst nach Jahren) im Gesamtkontext meiner Plattensammlung heftigst relativieren. Ich habe sogar schon Platten, denen ich in der ersten Begeisterung vier Sterne verpasste, nach gut einem Jahr wieder verkauft, weil sie nicht mal mehr für drei taugen.
Was die Grenze nach unten betrifft, so besteht natürlich zwischen BAP und DJ Bobo ein Unterschied, der sich indes allenfalls noch in halben Sternen manifestiert. Und ob ich Modern Talking mit einem Stern bewerte oder REO Speedwagon, das ist zwar auch ein Unterschied, aber er ist mir ziemlich wurscht.
Das Beispiel Antony & The Johnson wäre bei mir vielleicht die letzte Portishead LP oder das Spätwerk Scott Walkers. Wobei ich auch die jetzt weder vergleichen noch auf eine Stufe stellen will. Mir fehlt einfach der Zugang und letztlich auch die Bereitschaft, ihn mir zu erarbeiten. Es gibt genug tolle Musik, die mir Freude bereitet und sich mir leichter erschließt. Warum also quälen. Ich bin kein Masochist.
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