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pipe-bowl@Bullitt / Dick
Was mich einfach stört, ist die Unterstellung, dass ein emotionaler Zugang zur und das unbefangene Hören von Musik quasi ausgeschlossen wird, wenn man sich ein Bewertungssystem zu Nutze macht, um gerade mit Gleichgesinnten eine schnelle Vergleichbarkeit hinzubekommen. Es ist doch so, dass viel mehr auch über die Musik und ihre Wirkung gesprochen wird. Gerade und besonders hier im Forum. Und da nehmen sich doch die meisten User, die hier besternen nicht aus.Das ihr es als überflüssig empfindet, ist Euch unbenommen. Ihr habt es ja auch schon des öfteren kundgetan. Nur lasse ich mir nicht nachsagen, dass ich keinen angemessenen Zugang zu Musik habe. Dafür spielt sie in meinem Leben eine viel zu große Rolle. Emotional.
Ich habe oft den Eindruck und auch selbst die Erfahrung gemacht, dass das Erleben von Musik resp. eines neuen Albums auf den Prozess vom ersten Hören bis zu einer „finalen“ Benotung reduziert wird. Wenn man in einen Album-Thread schaut, wird man doch sofort mit trockenen Bewertungen bombardiert. Theoretische Vergleiche, pragmatische Einordnungen in Diskographie-Charts oder die Suche nach mehr oder weniger originellen Reminizensen stehen dabei im Fokus und bestimmen den nüchternen „Wert“ der Musik in Form von Sternen. Danach ist es Schnee von gestern und das nächste steht zur Bemusterung bereit. Emotionale Begeisterungsstürme lese ich eher selten und wenn, dann werden solche Meinungen schnell auf den Boden der Tatsachen zurüchgeholt.
Ich will niemandem persönlich etwas unterstellen! Das ist nur mein Gesamteindruck.
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