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MistadobalinaSchon klar, dass Wilson hier über seine Jugend reflektiert und ebenso klar ist, wer mit dem „Surfer Girl“ gemeint ist. Man kann ihm da auch durchaus folgen, wenn man willens ist. Ich gebe aber zu, dass mich das Konzept aber in der Tat nicht anspricht – ich kann weder mit der Thematik noch der musikalischen Aufbereitung etwas anfangen. Ich bin aber auch kein Brian Wilson-Fan und ich glaube schon, dass man das sein muss, um das Album großartig zu finden. Meine drei Sterne habe ich aber durchaus gern vergeben.
Ich sehe mich weder als Wilson-Fan, noch als Bekehrer in dieser oder einer anderen Sache. Auch finde ich nicht, dass das neue Album des ehemaligen Genies und heutigen Leslie-Nielsen-Doubles frei von Mängeln ist. Der Unterschied zwischen THAT LUCKY OLD SUN und bisherigem Wilson-Solo-Trash ist aber schon ein gewaltiger.
Es lag mir eher daran, darauf hinzuweisen, dass dieses souveräne Album mehrere Interpretationen erlaubt. Neben Strand-Quark und Roland-Kaiser-Hitlieferantentum kann man auch einen anspruchsvollen autobiographischen Rückblick heraushören, oder das Panorama eines ganz gewöhnlichen Tages in L.A. (wie in Robert Altmans ‚Shortcuts‘), oder aber die sarkastische Freilegung eines kalifornischen Traums, der eigentlich nie etwas anderes war, als ein Albtraum.
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