Re: Bill Callahan, 18.05.08, Postbahnhof Berlin

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nail75

Registriert seit: 16.10.2006

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tugboat captainUm es kurz zu machem: Die akademische Herangehnsweise muss aber nicht Grundlage sein, um sich das Album zu erschließen. Erst nach und nach stieß ich auf die Hintergründe, Roberts Forschergeist und alles Weitere. Zu einem Zeitpunkt, wo ich dem Album schon längst unterlegen war.
Wo der Vorwurf liegt? Genau in solchen Sätzen, die mir absolut gegen den Strich gehen: „Wer an Musik vor allem schätzt, dass sie den Hörer einbezieht und zum Mitfiebern anregt, der liegt bei ihm auf jeden Fall falsch.“ Genau an solchen Stellen liegst Du mit Deinen Allgemeinaussagen komplett daneben. Dreist? Ja, in jedem Fall. Anmaßend? Ja, auch! Du solltest in solchen Fällen von Deinem hohen Ross absteigen. Zumindest macht es den Eindruck, dass Du auf solch einem sitzt, wenn Du ebenjene Sätze fabrizierst. Das ist für mich auf jeden Fall keine Grundlage zum Diskutieren.

Nein muss sie nicht, aber sie erschwert meiner Ansicht nach die Annäherung. Darum ging es mir ja gerade.

Übrigens ist es natürlich richtig, dass die akustische Gitarre und ähnliche Saiteninstrumente keineswegs die einzigen Instrumente auf dem Album darstellen. Allerdings sind sie eben alle doch weitgehend im Hintergrund, im Vordergrund ist der häufig stoische stimmliche Vortrag. Auf der nach oben offenen Sprödheitsskala von nail75 verdient das Album jedenfalls mindestens eine 8.0.

Die von Dir beanstandeten Sätze dienten übrigens der Verdeutlichung der Tatsache, dass es sich kein Werk zum Mitsingen, Mitpfeifen oder Tanzen handelt. Wenn das Dir „dreist“ oder „anmaßend“ vorkommt, dann kann ich das nicht ändern.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.