Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Deutschsprachige Musik › Re: Deutschsprachige Musik
Gesang hat m.E. zwei Funktionen: er erzeugt wie ein Instrument einen Sound und er transportiert den Inhalt der Lyrics. Den Textinhalt kann ich bei fremdsprachigen Titeln getrost ignorieren und mich trotzdem am Sound erfreuen (der mir persönlich wichtiger ist), bei deutschsprachigen Liedern funktioniert das nicht. Schlechte deutsche Texte stören, schlechte fremdsprachige nicht unbedingt.
Bei „She loves you/Sie liebt dich“ sind ja auch nicht dieses drei Worte das Entscheidende, sondern der Sound des „Yeah Yeah Yeah“. Den Rest des Textes habe ich in den 60ern als Kind ohnehin nicht verstanden, war auch egal. Später dachte ich, die Beatles müssten eigentlich „She loves me“ singen und deren Version ergäbe gar keinen Sinn.
Zur Musik der 50er: Wichtig für den Erfolg vieler Lieder in den von Rossi geposteten Charts war sicher auch das Fernweh. Viele saßen in einem zerstörten Land fest, hatten aufgrund der wirtschaflichen Situation keine Chance, in’s Ausland zu fahren und waren dort vermutlich 10-15 Jahre nach Kriegsende auch nicht unbedingt willkommen. Da träumte man sich eben über die Musik nach Hawaii, Kalkutta oder sonstwo hin. (Vermutlich ein ähnlicher Vorgang führte in der DDR dazu, dass der Nachwuchs Ricco, Mario, Enrico oder Mandy hieß, na ja, zumindest ist das meine Theorie.;-))
Und noch etwas: bisher wurde bei der Diskussion um deutschsprachige Musik die DDR nicht erwähnt. Gab es da Positives?
--
"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFM