Re: Deutschsprachige Musik

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otis
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gollumPlakativ!: Dann passte also Elvis‘ „Muss i denn zum Städtele hinaus“ (Wooden Heart) besser ins deutsche R’n’R-Feeling?

Wooden Heart hat nichts mit Rock ’n Roll zu tun. Nicht mit den 50s, um die es hier geht.

Joshua TreeGegenfrage, in welchem anderen Land (außer im UK) war die Jugend cool? Doch wohl nicht in den Staaten, ein Blick in die Charts genügt. Außerdem wären die vielen R&B und Blues Musiker nicht scharenweise nach Europa übergesiedelt, wenn sie das „coole“ US Publikum hätte ernähren können.

Erstens gibt es die Jugend nicht, und eine vordefinierte Form von „Coolness“ auch nicht. Allerdings hat sich die US-Jugend sehr wohl den R’nR erschlossen und sich von ihm erobern lassen, das war keinesfalls uncool. (Und ja: Popmusik ist m.E. immer auch unter dem Aspekt von cool/uncool zu betrachten. Ich halte den sogar für elementar. )
Zum anderen hatten/haben R&B und Blues keineswegs automatisch den Cool-Bonus, sie haben ihnen bekommen durch die Popmusikhistorie, durch den R’nR und durch die 60s-UK-Bands.
Nein, andere Jugendliche mögen nicht „cooler“ gewesen sein, aber sie waren selbstbewusster, sich selber und ihrer Ansprüche an sich selbst gegenüber, z.B. in Frankreich. (Nochmal an Franz: ich verurteile da überhaupt nichts, habe vollstes Verständnis für die dt. Jugend damals).

Joshua TreeUnd wer waren die revolutionären Rock’n‘ Roller mit denen Peter Kraus und Ted Herold hier immer verglichen werden? Peter Kraus war doch mehr die deutsche Antwort auf Paul Anka oder Rick Nelson, als auf Elvis. War Paul Anka ein Revolutionär?

Kraus‘ erste Singles waren Elvis-Cover, (Don’t be cruel, Treat me nice, Jailhouse Rock) und sogar ein Gene Vincent-Titel: Bluejean Bop. Ted Herold bis in die 60s eindeutig auf Elvis-Titel fixiert.

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