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gollumVielleicht lag’s an der Feigheit oder der mangelnden Erfahrung der dominierenden deutschen Plattenlabels wie Polydor, Ariola etc. Oder sie meinten, das ist ein Strohfeuer… lohnt nicht, in diese aufrührerischen Noten zu investieren.
Ein Profi wie Bert Kaempfert hatte selbst die Beatles ohne langes Überlegen aus dem Vertrag entlassen.
Nein, es gab sicher vielschichtige Gründe für das mangelnde Verständnis für „echten“ Rock’n Roll. Dazu gehörte sowohl das gesellschaftliche Klima, wie der gesamte kulturelle Hintergrund der Gesellschaft. Plattenfirmen treffen ihre Entscheidungen auch vor einem solchen Hintergrund, obwohl sie ja in erster Linie unter kommerziellen Gesichtspunkten agieren. Ich erinnere mich, dass in dem von Herrn Rossi erwähnten Buch auch zu dieser Frage ein paar recht erhellende Zeilen zu lesen sind. Die Politik der deutschen Plattenfirmen in den 50ern war eine Mischung aus Tradition und Innovation. Dass es z.B. fast alle US Rock’n‘ Roll Singles auch in Deutschland gab, lag zum einen an wirtschaftlichen Verpflechtungen und Abhängigkeiten, zum anderen aber auch an Mitarbeitern (heute würde man sie A&R Manager nennen), die ein offenes Ohr hatten für Neues. An kommerziellem Erfolg lag es gewiss nicht, denn keine dieser Rock’n‘ Roll Singles verkaufte sich hier in nennenswerten Stückzahlen. Darum sind sie ja heute so verflucht teuer.
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