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MikkoZu Peter Kraus und Ted Herold:
Peter Kraus war nie im Leben ein Rock’n’Roller. Er hat nicht mal ansatzweise das gespielt und gesungen, was man in den USA mit Fug und Recht Rock’n’Roll nannte. Er hat sich allenfalls vom Erfolg eines Elvis Presley inspirieren lassen.
Bei Ted Herold mag das vielleicht ein bisschen anders gewesen sein. Das weiß ich nicht genau. Seine Hits waren jedenfalls auch allesamt eher Schlager als Rock’n’Roll. Nur weil da auch mal eine elektrische Gitarre vorkommt oder ein Rhythmus adaptiert wird, ist es doch noch nicht gleich Rock’n’Roll.
Es geht aber doch nicht, um die Frage, ob Du heute Peter Kraus und Ted Herold als Rock’n’Roller ansiehst, sondern um die Frage, inwiefern deren Musik in den 1950ern den Wunsch von Jugendlichen nach moderner deutscher Tanzmusik im Stil des Rock’n’Roll („Negermusik“) bedient hat. Das war fraglos deutsche Jugendkultur vor der sprachlichen Amerikanisierung, aber die amerikanischen Vorbilder sind schon klar erkennbar.
Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass die 1950er eine Zeit waren, in der Luxusgüter, insbesondere Schallplatten und Plattenspieler, gerade bei Jugendlichen in Deutschland noch nicht so verbreitet waren wie in späteren Zeiten oder in den USA.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.