Re: Deutschsprachige Musik

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nail75

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Herr Rossi
Natürlich. Aber zum einen hat sich das Empfinden, einer besiegten Nation anzugehören, in der Bundesrepublik durch die politische und wirtschaftliche Entwicklung recht schnell relativiert. Die Deutschen haben sich nach 1945 auch nicht mehrheitlich der amerikanischen Kultur zugewendet, im Gegenteil, man war sehr argwöhnisch gegenüber dem, was aus den USA kam. Stattdessen blühte die einheimische Unterhaltungsindustrie und auch das Gefühl des Bildungsbürgertums, sich auf seine kanonisierte Goethe-Beethoven-Dürer-Nationalkultur verlassen zu können, war von den Erfahrungen der NS-Zeit kaum erschüttert.

Und das änderte sich eben in den 1960er mit einer neuen Generation – in der Regel nach 1945 geboren – die sich in politischer, gesellschaftlicher und auch musikalischer Hinsicht stärker von der Generation der Eltern abgrenzte.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.