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lathoNein, das wäre es nicht. Wenn James T. Kirk einen Schmusesong auf klingonisch aufnimmt, dass ist das klingonischsprachiger Pop. „Deutschsprachig“ heißt der Text ist auf deutsch, fertig, aus, nichts mehr. Was „Deutsch-Pop“ oder „Schlager“ ist, kann man sicherlich diskutieren. Ich verstehe nicht ganz, was Du von der Abgrenzung hast.
Hier ist es off topic, aber kurz: komplette Abschaffung hatte meines Wissens auch keiner gefordert, bzw. unterschieden zwischen Kultur, Bildung etc. Aber das am geeigneten Ort.
Ich habe davon nichts, denke aber auch, dass wir dann eben die Differenzen einfach bestehen lassen. Grundsätzlich geht es mir darum, dass Sprache immer an Bedeutung gekoppelt ist und dort ihren Sinn verliert, wo die Bedeutung nicht vorhanden ist, wenn der Sänger die Sprache nicht beherrscht. Da Sprache ohne Bedeutung nur inhaltlose Laute sind, sind auch phonetisch nachgesungene Texte keine Sprache im eigentlichen Sinn, sondern Mimikry. Klingt wie Sprache, ist es aber nicht.
Ok, dann lass mich dennoch darauf noch antworten, dass das nicht stimmt, dass sehr wohl mehrere Leute die völlige Abschaffung von Kultursubventionen gefordert haben und dass das mit den Ausgaben für Bildung nichts zu tun hat, da das in den öffentlichen Haushalten unterschiedliche Positionen sind. Bildung ist eben keine Kultur. Aber das war es dann dazu.
Sonic JuiceIch glaube, Du merkst selbst, dass man mit dieser – letztlich wieder wertenden – Unterscheidung nicht weiterkommt, weil sie eben nicht exakt ist und damit als Diskussionsgrundlage nicht taugt. Du müsstest ja vorher prüfen, ob der Sänger nun einfach nur einen harten Akzent hat oder tatsächlich nicht versteht, was er da singt. Gegenbeispiel: Sandra, falls die noch jemand kennt, hat ihre Hits wie „Maria Magdalena“ auch nur per Lautschrift vom Blatt gesungen, weil sie kein Englisch verstand. Ist das deswegen nicht englischsprachig? Was weiß ich, wie gut Roger Whittaker deutsch kann, jedenfalls ist „Abschied ist ein scharfes Schwert“ eindeutig deutschsprachig.
In der Diskussion um solche Inhalte ist man nie exakt, Definitionen sind auch nie abschließend und vollkommen. Ich schlage vor, wir belassen wir es dabei. Festzuhalten bleibt, dass das trotz aller Sympathie für die beteiligten Künstler doch eher Aufnahmen von marginaler Bedeutung sind, die schlecht als Beispiel für deutschsprachige Musik gelten können. Darin sind wir uns einig, oder?
Ansonsten würde mich interessieren, worin ihr die Gründe für das schwächere Niveau der originär deutschsprachigen Popmusik seht.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.