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Tja, wie war es denn?
Herberts Kommentar passt ganz gut, denn das haben wir (Dominick B. und ich) auch beschlossen. Ausgrenzung durch Preistreiberei. Wer dann noch kommt, der guckt und ruft auch Zugabe. Soviel dazu.
Die Musik kam diesmal, wie immer, auch von Tomte. Begrüßt wurde man mit „Für immer die Menschen“. Danach wechselten sich Klassiker und Aktuelles ab. Dazwischen die stets amüsanten Ansagen eines Thees Uhlmann, der sehr aufgeräumt schien und gern von der Gewaltbereitschaft innerhalb der Band erzählt. Naja, was man da so sagt, Gewalt-Exceltabelle usw. Ich hatte den Eindruck, dass Tomte und hier wohl der Frontmann erst zum Schluß Betriebstemperatur erreichten, um sich dann wirklich offen zu präsentieren und mitzureißen. Es gab eine sehr intensive Version von „Mit dem Mofa nach England“, dass sich als Titel zwar plakativ liest, musikalisch aber durch ruhende Unruhe besticht und einen dermaßen in Anspruch nimmt, dass es eine Freude ist. Zwischenzeitlich blickte man zum Boden zur Decke, zu den Knutschenden, denen der Geifer aus den Mundwinkeln floß. Mir lief das Wasser den Rücken runter. Es brach nochmal los, das Soundgewitter, um die Münsteraner Freikarten-Besitzer schlußendlich in den wohlverdienten Wochenanfang zu entlassen.
Und nun doch noch mal zu den Münsteraner Pressevertretern, die allesamt schwer komisch sind – unfreiwillig. Es fing schon vorher draußen an, als ein „Ich-hab-schon-alles-gesehen-und-ich-Regel-das-mal-eben“-Typ im Stechschritt, die Wartenden ignorierend, zwei Bekannte im Schlepptau, irgendwas von Tocotronic faselnd an uns vorbei zum Eingang (Gästeliste natürlich) stürmte. Toll und boah.
Zeig mir deine Frisur und ich sage dir, was du für Musik hörst. Tomte ziehen in Scharen diese schlecht frisierten und degenerierten Oasis-Heinis an, die ebenfalls wichtig wichtig überall im Weg stehen und in diversen Online-Magazinen schreiben oder wenigstens einen kennen, der das mal gemacht hat, aber jetzt in Hamburg lebt oder wenigstens in Maschen, um dort in denselben zu hängen.
Erfreulich waren die wenigen Sportjackenträger. Sonntags macht man sich schön fürs Konzert und zieht sich lieber hautenge Pullover an.
Da ich Tomte ja schon hundertmal gesehen habe (und-ich-regel-das-mal-eben), konnte ich mir in Ruhe die Begleiterscheinungen antun. In mir schwoll etwas an, das sagte: Ich möchte nie ein Rockstar sein…
Timo (der Schlagzeuger) meinte, Thees hätte seine Ansagen im Begemann-Style gebracht. Sach ich mal so.
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Das fiel mir ein als ich ausstieg.