Re: Fran Healy & Andy Dunlop (of Travis), Palm Springs & Les Hommes Sauvages in Berlin

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kingberzerk

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MistadobalinaWie war denn dein Eindruck?

nail75Und wie hat es Dir gefallen?

Gerammelt voll war’s nicht, doch das wäre bei der Hitze auch nicht so schön gewesen im Lido. Es gab im überdachten Garten viele Auslaufmöglichkeiten, eine Menge Sessel, Stühle und Aschenbecher auch. Das Wetter verführte zum Trinken, und es waren viele Männer mit Basecaps und kurzen Hosen da, viele nicht mehr im Studentenalter, die Frauen meist deutlich jünger.

Ina Rüberg kam manchmal heraus und sagte Bescheid, wenn wieder ein Act losging, und die Stimmung war familiär und freundlich. Ging flott hin und her, es gab draußen an der Bar sogar einen kleinen Lautsprecher, so dass viele, die lieber draußen blieben, der Luft wegen oder zum Rauchen oder zum Plaudern, mitbekommen konnten, was gerade so los war. Die lange Theke war gut besetzt, lange anstehen war nicht nötig, und der Raum ist als Veranstaltungsort absolut überzeugend.

Wenn man angereist kam, um wie hier geschehen unter Leuten ein Wiedersehen zu feiern, war das Lido eine sehr gute Wahl, und da ich weder Travis aus Schottland höre noch die anderen Bands mir was sagten, kann ich zur Musik nur einige Beiläufigkeiten anmerken. Nur so viel, als dass mir das Genre eigentlich sympathisch ist und ich erst ab Fran Healy & Andy Dunlop ein wenig zugehört habe, häufig aber dann doch mit meiner Kollegin in den Hof hinüberwechselte.

Im Gegensatz zu ihr würde ich nicht sagen, dass Healys und Dunlops Bewegungen auf der Bühne ins Groteske hinüberspielten. Allerdings musste ich an andere Dinge denken wie zum Beispiel, wie andere Musiker bei solcher Musik aussehen oder warum mir die Bewegungen von Thom Yorke oder Jonny Greenwood schlüssig erscheinen und bei Healy und Dunlop aber nicht.

Heute habe ich mir erzählen lassen, dass Travis mit voller Kapelle gute Songs machen, die sich gut zum Autofahren eignen, mit sanfter Stimme wohl auch. Beim Konzert hatte ich weniger den Eindruck. Am ehesten fiel deren Gabe auf, Songs zu komponieren, doch in der Besetzung mit akustischer und elektrischer Gitarre kamen deren Stärken aus meiner Perspektive nicht allzu gut zum Tragen.

Klar kann der Sänger singen, und vielleicht lässt er sich gewöhnlich dabei weniger hinreißen. Sie tragen offenbar viel Gefühl in ihre Songs hinein, vielleicht war es vor allem der Schwung im Vortrag. Vor allem den E-Gitarristen fand ich etwas gewollt mit seinen Bewegungen – meine Kollegin war sich sicher: allein macht der das nicht, und wir palaverten kurz darüber, ob er das bei Proben auch so spielt.

Gitarristisch aber kann ich sagen: nichts Besonderes dabei. Als Geschrammel habe ich das nicht gehört, auch verlange ich keine Virtuosität, doch als Instrumentalisten empfand ich die Gitarren nicht nur wenig außergewöhnlich, sondern tatsächlich auch wie meine Kollegin beliebig und austauschbar. Als Arrangement, wenn man so will, hat sich die E-Gitarre aber merklich mit der Aktustischen zusammengefügt. Da wurde deutlich, dass sie zumindest Erfahrungen im Zusammenspiel haben. Allerdings überraschte, dass der Sänger, nachdem eine Saite seiner Gitarre riss, die Ersatzgitarre nicht stimmen wollte.

Mir ist lieber, wenn die Gitarre etwas Charakteristisches hat wie bei Joni Mitchell oder Joan Armatrading. Oder gekonnt wie bei Calexico oder auch gekonnt minimal wie bei Iron & Wine, Ida oder David Lindley oder mit interessanten Akkorden wie bei Radiohead oder Coldplay. Aber muss ja auch nicht. Nun weiß ich ja nicht, wie sie als Band klingen, aber dass auch einfache Gitarren überzeugen können, ist ja nicht erst seit Jackson C. Frank bekannt. Die Songs mögen sich, mit Band gespielt, aber sicher überzeugender anhören.

Die beiden Musiker wirkten jedoch rundum freundlich, sympathisch und entgegenkommend, gerade richtig für so ein Jubiläumskonzert, und im Publikum waren auch einige zu sehen, die merklich bewegt von der Musik waren – auch jüngere Zuhörer, die offensichtlich wegen Travis gekommen waren. Die Beobachtung, dass im Publikum nicht wenige auch offenkundig teilnahmslos zuhörten und nicht bei jeder Moderation des Sängers lachten, konnte ich allerdings teilen. Auch mich hatten einige überrascht, auf welche Weise sie nach den Songs mehr als höflich applaudierten, nachdem sie vorher aussahen wie Leute, die sich gerade fragen, was das jetzt wohl gerade ist.

Les Hommes Sauvages schließlich waren aus meiner Sicht im Vorteil, weil sie mit voller Kapelle angetreten waren. Vielleicht haben sie für ihre Verhältnisse etwas spät begonnen, aber während der Show hatten sie das Publikum bald auf ihrer Seite. Dann kündigte der Sänger an, er werde die Band so lange vorstellen, bis ihm ein Glas Weißwein gereicht werde. Selbst als er das Glas dann hatte, zog sich das mit der Vorstellung offenbar noch hin. Die Band würde ich mir aber bereitwillig ein zweites Mal ansehen.

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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.