Ebay hat in doppelter Hinsicht überdreht. Einerseits haben sie ihren Marktplatz in den letzten 5 Jahren so dramatisch stark für gewerbliche Händler geöffnet, dass der private Händler inzwischen hoffnungslos untergeht.
Und dann haben die diversen Gebührenerhöhungen einfach die Preise versaut. Als Ebay Deutschland noch Alando war, gab es überhaupt keine Einstellgebühren, und eine Verkaufsprovision von 3 Prozent. Inzwischen sind wir bei 8 Prozent angekommen, und wer bei der Einstellung einen angemessenen Preis absichern will, landet mit allem Zubehör schnell bei 15 Prozent. Wenn er noch Paypal nutzt, sind wir fast bei einem Fünftel. Da Ebay auch im Falle des Nichtverkaufens kräftig verdient, taugt Ebay inzwischen wirklich nur noch für den Verkauf von Spezialitäten. Massenware kann man dort nicht mehr anbieten.
Seit der letzten Gebührenänderung im März ist die Übermacht der Gewerblichen übrigens noch stärker geworden. Zudem tummeln sich bei Ebay inzwischen ganze Anwaltsbüros um die Nutzer mit schwachsinnigen (aber rechtlich zulässigen) Abmahnungen zu überziehen. Der beliebteste Trick ist es, den letzten Privatanbietern ein Gewerbe unter zu schieben, und damit Verstöße gegen das Fernabsatzgesetz anzuhängen.
Bei Amazon zahle ich wirklich nur für tatsächlich verkaufte Artikel. Ich kann die mit meinem Angebot also ggf. richtig zumüllen. Da bedient sich das Unternehmen zwar auch ordentlich, bietet aber auch eine sehr benutzerfreundliche Infrastruktur.
Mikko hat allerdings sehr Recht mit dem Hinweis, dass man als Verkäufer sehr genau darauf achten muss, ob man richtig einstellt. Da kann z.B. „Aqualung“ von Jethro Tull ohne Weiteres in 8 verschiedenen Versionen verfügbar sein, und selbst eine Standartauflage nach dem VÖ-Jahr differieren, obwohl 3 verschiedene Versionen völlig identisch aussehen. Wenn der Kunde unbedingt die 1992er Pressung haben wollte, wird dieses Versehen bei der Rückabwicklung recht teuer.
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