Re: AC/DC – Black Ice

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schaifala

Registriert seit: 07.04.2007

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SkraggyMein Gott, was manche Leute an „Black Ice“ zu moppern haben, ist mir unverständlich. Im Gegensatz zu „Stiff…“ oder „Ballbreaker“ folgt das Album glücklicherweise nicht der Formel „ein, zwei Hits und der Rest zum füllen“. Nein, vielmehr ist der Band hier auf ihre alten Tage nochmal ein wirklich schönes Album gelungen, dass sich von der reinen Riff-Reiterei der jüngeren Zeit (Safe In New York City, anyone?) entfernt und stattdessen mit einem für die Band erstaunlichen Variantenreichtum aufwartet. Da wird nicht mehr nur gerockt, sondern auch regelmäßig lässig gerollt. Angus und Malcolm spielen hin und wieder im positiven Sinne gegeneinander und werfen sich damit hörenswert die Bälle zu. Der alte Phil Rudd hat plötzlich die Fills wiederentdeckt und Brian Johnson, ja der liefert doch tatsächlich seine beste Performance seit „Back In Black“ ab. Kein andauerndes gepresstes Gekreische, sondern echter Gesang mit einem stellenweise für ihn nicht mehr für möglich gehaltenen Melodieeinschlag. Dass er darüberhinaus auch wieder auf tiefere Stimmlagen wechselt, in denen er herrlich dreckig rüberkommt, erfreut mich zusätzlich.
Natürlich finden sich auf „Black Ice“ nicht nur absolute Highlights, aber die typischen reinen Albumtracks ziehen das Album dieses Mal zu keiner Sekunde runter. Der totale Überhit mag zwar fehlen, aber auf diesen verzichte ich bei solch einem konstant guten, runden und an Höhepunkten trotzdem nicht armen Album gerne.
Sollte „Black Ice“ – aus welchen Gründen auch immer – das letzte Album der Band sein, sie hätten ihre Karriere mit einem deutlichen Ausrufezeichen beendet.

Warum fällt mir sowas nie ein? Genau so wirkt das Album auch auf mich – danke für diese Einschätzung ;-)

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