MikkoDie Scherben waren damals Anfang der 70er sehr wichtig. Und ich höre ihre Platten immer noch hin und wieder gerne, wenn auch inzwischen mehr aus einem nostalgischen Gefühl heraus. Ein Ranking ihrer Tracks fällt mir schwer. Damals waren die eindeutig politischen Tracks, die auf Demos gespielt und gesungen wurden, die wichtigsten. Wie die Band im Prinzip angloamerikanischen Rock mit einfachen und klaren deutschen Texten verbunden hat, das war klasse und ziemlich einmalig.
Die eher introvertierten und nachdenklichen Aufnahmen – meist aus der dritten und vierten LP – haben zum Teil auch heute noch ihre Bedeutung, auch wenn ihre Aussage mitunter etwas sehr schlicht und fast naiv ist. Ob sie allerdings wirklich noch zeitgemäß klingen, vermag ich nicht eindeutig zu sagen.
Für mich hat „Wenn die Nacht am tiefsten…“, wie auch die „IV“ in Auszügen („Keine Macht für niemand“…fehlt leider noch) einen unglaublichen Wert, zumal ich viele Texte auch heute nicht für deplaziert halte. In der Geschichte wiederholt sich manches ja auch gerne, so dass sich viele Texte auch noch heute projezieren lassen 
Und ein Großteil der „Wenn die Nacht am tiefsten…“ bietet neben der klaren politischen Aussage ja auch ein wundervolles Soundgerüst, welches, wie z.B. bzw. vor allem, in „Steig ein“ ja beinahe schon in psychedelische Sphären abdriftet. Zeitgemäß m.E. also absolut, soundtechnisch gibt’s auch nix zu meckern. Und naiv und schlicht finde ich sie überhaupt nicht, wenn ich allein schon an den Titelsong denke…
Letztlich halte ich ein „Ranking“ auch nicht für zwingend notwendig, Deine liebsten Stücke als solche sind die Hauptsache.
--
Hold on Magnolia to that great highway moon