Re: The Last Shadow Puppets – The Age Of The Understatement

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djrso
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Das mit dem Albumtitel kann doch nur ein Irrtum sein, oder? Von Understatement kann auf diesem Album jedenfalls keine Rede sein. Denn was Alex Turner (Arctic Monkeys) und Miles Kane (The Rascals) als The Last Shadow Puppets auf „The Age Of The Understatement“ veranstalten, ist im besten Sinne das genaue Gegenteil von Untertreibung. Die zwölf, zum Teil stark an The Coral erinnernden Stücke sind, ähnlich wie auf deren 2007er Album „Roots & Echoes“ überwiegend an das Klangbild der 60er bis frühen 70er Jahre angelehnt. Stellenweise könnte man fast annehmen, Ennio Morricone höchstselbst hätte den Musikern beim Schreiben dieser schwelgerischen Songs die Hand geführt, gelegentlich entsteht vor dem inneren Auge des Hörers förmlich das Bild des auf seinem treuen Pferd durch die sengende, staubige Wüste preschenden Sheriffs in wichtiger Mission. Andererseits liegen beim Anhören ebenso ganz andere Assoziation, wie zum Beispiel Eindrücke früherer James Bond- oder gar Edgar Wallace-Filme in greifbarer Nähe.

Gezeichnet wird das mitunter leicht bombastisch anmutende Klangbild dieser Platte vor allem durch das fulminant in Szene gesetzte London Metropolitan Orchestra, geleitet von Owen Pallatt (Final Fantasy, The Arcade Fire), der auch das Arrangement der Songs übernahm. Schlichtweg dazu passend sind die Gitarren- und Gesangslinien zu bezeichnen. Für den stimmigen Rest, also die kraftvolle Produktion und treibende Schlagzeugparts, übernahm bei dieser Platte abschließend James Ford (bisher z.B. unter anderem für Arctic Monkeys oder Klaxons tätig) an Drumset und Mischpult Platz.

Insgesamt ist so ein über weite Strecken überzeugendes und spannendes Album entstanden, das in der zweiten Hälfte nur minimal von seiner hypnotischen Wirkung und Mächtigkeit einbüßt. Diese Tatsache fällt aber keineswegs wertmindernd ins Gewicht, sodass „The Age Of The Understatement“ mit den Highlights „Standing Next To Me“, „Only The Truth“, „My Mistakes Were Made For You“, „Black Plant“, „I Don’t Like You Anmymore“, „The Meeting Place“ und dem Titelstück auf eine Gesamtwertung von **** kommt.

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Doe maar gewoon... dan doe je al gek genoeg!