Re: Back to Mono!

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uncle-meat

Registriert seit: 27.06.2005

Beiträge: 596

Da es hier ja nicht OT ist noch ein paar Ergaenzungen meinerseits.

Meine Aussage , dass ein Stereoabtaster eine Monoaufnahme nicht beschaedigt bezog sich auf die Dylan-Monos. Das es die auch in einer Schelllackvariante gibt ist mir neu.;-)

Zum Thema Klangewinn mit einem Mono TA.

Bei Monoplatten die noch mit 25µm geschnitten sind , sind sowohl StereoTAs wie auch Mono TAs wie z.B. ein Denon 102 klar im Nachteil.
Beide haben eine Nadelbreite von 15µm. Dadurch liegen beide im Rillengrund auf , das Mono-Signal ist aber ausschliesslich in Seitenschrift vorhanden.

Entsprechend „pendelt“ die Nadel , eine Verzerrung ist die Folge.

Ein Ortofon SPU Mono CG25Di hat aber diese 25µm , der klangliche Zugewinn ist unbestritten. ( Für Schelllack entsprechend dann das Ortofon SPU Mono CG65).

Da es bei Dylan aber um eine Zeitgemaesse Mono LP handelt , habe ich andere Erfahrungen gemacht.

Ab 1967 einigte sich die Industrie auf die ausschliessliche Verwendung von Stereosticheln beim Schneiden. Für mono Aufnahmen wurde einfach das entsprechende Signal an den Stichel angeschlossen.

Die Folge war , dass sowohl die Stereo- wie auch die Monorille ab diesem Zeitpunkt 15µm betrug.

Das „Pendeln“ ist somit auch mit einem Stereo TA nicht mehr vorhanden.

Trozdem gibt es bei einer echten Monoschaltung immer noch Vorteile , aber in wesentlich geringerem Umfang.

Dabei reicht aber die Ueberbrueckung am TA und am Mono-Schalter ueblicher Verstaerker nicht.

Bei beiden Varianten wird das Mono Signal parallel auf beiden Signalwegen aufgebaut, mit enstbrechender Phasendifferenz. Genau genommen handelt es sich um 2 „verschiedene“ Monosignale die dann wiederum einen „pseudostereo“ Effekt ergeben.

Wechselt man nun auf einen Mono TA wie z.B. das Denon 102 , aber ohne einen Verstaerker der wiklich in Mono aufgebaut ist und das Signal an einen LS oder mit einer Y-Schaltung an 2 LS abgibt , hat man entsprechend nur einen Bruchteil richtig gestell.

Ich bleibe dabei , so höre ich nur einen sehr geringen Unterschied zu einem stereo TA.

Erst die zusaetzliche Verwendung eines entsprechenden Verstaerkers fuehrt dann noch zu einem nachvollziebaren Unterschied.

Dieses Verstaerkerprinzip ist aber nur selten zu finden und nicht mit dem Mono Brueckenschaltern an den Verstaerkern aus den 60er und 70 er zu verwechseln.

Noch eine Anmerkung zum analogen Mono Mastering.

Diese hat gerade bei hohen Frequenzen den Vorteil , dass es zu geringeren Interpolationen ( Beinflussung zeitgleicher Frequenzgaenge ) kommt.

Die Aufloesung des Signals ist dann sowohl bei Vinyl wie auch bei CD stabieler , hat seinen Grund aber wie gesagt seinen Grund beim Mastering und nicht beim Abspielgeraet.

Gruss
Uncle Meat

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Nous vivons médiocres, aujourd'hui, quand de telles leçons musicales nous sont données par les jeunes gens du passé. Merci Frank!!