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otisNein. Ich vergleiche mich nicht mit „Normalkonsumenten“.Wer oder was sind das? Lustige Musikantenhörer? Collins-Käufer? HipHop-per? Forumianer? Das ist mir so etwas von egal, dass und warum andere andere Musik hören.
Wie bitte?
Interessiert mich immer brennend, was andere Leute favorisieren. Ich stehe z.B. im Stau und stelle mir vor, was dieser Schnauzbart mit seinem albernen Bayern München-Miniatur-Trikot im Heckfenster seines 3er BMW wohl gerade hört: Toto, Schürzenjäger oder am Ende gar Joanna Newsom? Wer weiß, wer weiß…
Manchmal frage ich mich sogar selber, warum ich die Musik höre, die ich höre. Ich könnte es ja auch einfacher haben – und meinem Alter angemessen Dylan, die Eagles oder ausschliesslich die ganze Palette Progrock rauf und runter hören, hier um halbe und viertel Sternchen feilschen. Hätte ich sicher ein paar gute Freunde hier, oder?
Nein, im Ernst: Warum sollte es mich nicht interessieren, was andere Leute hören. Finde ich spannend, aus diversen Gründen (am liebsten würde ich einen Fragebogen entwerfen und an jeden Haushalt in diesem Land versenden… ) – und nicht nur des schnöden „Austauschens“ wegen. In erster Linie auch, um seine eigene Position im Meer der etwas „ernsthafter“ sich mit Musik beschäftigenden Mitmenschen bestimmen zu können. Isoliert sein „Ding“ durchziehen – und weder nach links, noch nach rechts zu schielen, trägt für mein Dafürhalten schon leicht autistische Züge…
Und mir geht’s hierbei ganz bestimmt nicht um’s „Abgrenzen“. Dies tat ich mit Vorliebe als junger Mensch, gebe ich ganz offen zu – und warum auch nicht? Dient nicht zuletzt auch einer Art von notwendiger Selbstfindung im Teenageralter. Ausserdem bekommt meine Umgebung schon recht schnell mit, was in Punkto Musik mit mir los ist, auch ohne daß ich mit meiner Plattensammlung oder meinen musikalischen Vorlieben grossartig hausieren gehen muß…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad