Re: Vom Sinn und Nutzen der eigenen Plattensammlung

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sonic-juice
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Herr RossiNatürlich hört man Musik vor allem aus ureigenem Antrieb, aber dass man die eigenen Ansprüche bewusst oder unbewusst mit der des „Normalkonsumenten“ vergleicht und eben für sich „mehr“ und besseres will, ist doch selbstverständlich. Da hat Otis recht, das gehört zur Pop-Kultur.

Das Vergleichen ist ja kaum vermeidbar, wenn man sich mit Bekannten oder Freunden über diese Dinge unterhält. Ich empfinde das allerdings außerhalb des Forumszirkels meist als deprimierend, ein Gefühl der Aufwertung meines ungemein rafinierten Geschmacks oder gar ein gesteigertes Selbstwertgefühl ist damit leider nicht verbunden.
Zumal ich mich in „normalen Kreisen“ ohnehin immer hoffnungslos in der Minder- bzw. Einzahl vorfinde und dann liebevoll als „Musik-Nazi“ oder ähnliches betitelt werde. Man muss ja schon schauen, dass man nicht mehr als unbedingt nötig den Eindruck des Sonderlings vermittelt.

Eine Abgrenzung mag im Pubertätsstadium in der Konstellation Stones vs. Beatles, Punk vs. Prog, Wave vs. Mucker, Metal vs. Pop, Blur vs. Oasis seinen Reiz und popkulturellen Sinn gehabt haben, der völlig wahllose bzw. Nicht-Konsument ist da aber ohnehin nicht satisfaktionsfähig, es ist daher für mich auch nicht befriedigend, mich von diesem abgrenzen zu können.
Glaube auch nicht, dass ein Porzellansammler einen besonderen Gewinn darin hätte, sich von mir als Geschirr-Banausen abzugrenzen, der eine Kaffeetasse nur zum Kaffeetrinken kauft.

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