Re: Vom Sinn und Nutzen der eigenen Plattensammlung

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otis
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Daniel_Belsazar
„Das ist aber nicht der Stolz des Sammlers auf den Besitz des Seltenen und Wertvollen – dem Besessenen geht es vielmehr um den Beweis, diese Platten gleich bei Erscheinen, also früher als seine Mitmenschen, gekauft zu haben. („Snobismus und Angeberei!“ spottet eine böse Zunge. Na und?). Die Plattensammlung spiegelt sein Leben wider wie ein Tagebuch, und deshalb ist es für ihn, wenn er sie heute um ein fehlendes Album … ergänzt, bedeutungslos, ob es sich um das Original handelt oder eine Wiederveröffentlichung – es sei denn, er ist ein Hochstapler, der sich eine erlogene Biografie zusammenkauft.“

Das ist lustig, aber mindestens ebenso absurd. Keiner, den ich kenne, behauptet von allen seinen Originalen, diese schon zu VÖ-Zeiten gekauft zu haben.
Und wer vorgeburtliche Tonträger sammelt, beamt sich zurück oder was? Also reichlich bemüht das Ganze.

Was das Sammeln anbelangt noch etwas:
Ja, ich war mal mehr Sammler vor knapp 30 Jahren, jemand, von dem man so etwas behaupten würde. Meine Sammlung umfasste zwar vielleicht nur gerade mal hundert Platten, aber die waren gesammelt, so wie man es für gewöhnlich versteht. Dylans 7″s. Mir selbst wurde diese Sammelei dann aber so suspekt, in erster Linie durch die Bekanntschaften mit noch echteren Sammlern, dass ich mich mit einem Schlag von allen Platten trennte. Heute habe ich ein sehr entspanntes Verhältnis zu meiner Sammlung. Was nicht da ist, ist nicht da. Was ich habe, könnte ich auch wieder abgeben, manches eher, manches weniger gern.

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