Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Vom Sinn und Nutzen der eigenen Plattensammlung › Re: Vom Sinn und Nutzen der eigenen Plattensammlung
MistadobalinaAber das widerspricht sich doch nicht mit meiner Aussage.
Natürlich steht es jedem frei, der seinen Tonträger nach Hause schleppt, zu sagen, dass er die darauf befindliche Musik besitzt. Für mich gilt das nicht, denn für mich ist Musik nun eben mal keine Sache. Ich kann den Tonträger erwerben, die Musik kann ich nur hören. Vergleichbar ist dies mit dem Prozess des Sehens, Fühlens etc. eben alles was man mit den Sinnen begreift. Einen Menschen z.B. kann ich auch nicht besitzen, aber ich kann ihn lieben.
Was das Sammeln von Tonträgern betrifft: Ja, auch mir geht es darum, die darauf befindliche Musik jederzeit zur Verfügung zu haben. Auch darum, sie zu vergleichen und zueinander in Beziehung zu setzen. Das hat sowohl mit Erkenntnisgwinn, als mit einem Lustgefühl zu tun. Mit Neugierde auch, am Leben und anderen Dingen und wie ein Künstler (ein anderer Mensch) damit umgeht und es mir mittels verschiedener musikalischer Ausdrucksformen präsentiert. Meine Sammlung (oder das, was sich am Schluss davon als beständig, unentbehrlich erweist) wird mich wahrscheinlich bis zu meinem Lebensende begleiten. Dann ist es aber auch gut.
oh die Aussage kam von dir, dann nehm ich alles zurück :liebe: Besitz ist für mich ein schwieriger Begriff, natürlich kann man keinen Menschen besitzen, ebensowenig sicherlich das ursprünglich komponierte Stück Musik mit der dahinterstehenden Intention. Für mich entsteht auf einer Gefühlsebene beim Hören dann einfach ein neues „Konglomerat“ aus Musikstück + Format + damit verbundenem Gefühl oder auch Erinnerung, dass es für mich von der allgemeingültigen jedem zugänglichen Ebene des eigentlichen Songs, auf eine einzigartige individuelle hebt und somit wieder in die Nähe des „Besitzens“ rückt. Aber prinzipiell mag ich dieses Wort sowieso nicht weil es so einen faden Beigeschmack hat, der diese Emotionen, die ich mit Musik in Verbindung bringe eigentlich konterkariert.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!