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TheMagneticFieldDieses „Musik kann man nicht besitzen“ finde ich Quatsch, zumindest in diesem allgemiengültig intendierten Sinne, da Musik für mich erst in Kombination mit dem hörenden Individuum zu dem wird, was sie ausmacht und das kann dann logischerweise bei jedem völlig differieren.
Aber das widerspricht sich doch nicht mit meiner Aussage.
Natürlich steht es jedem frei, der seinen Tonträger nach Hause schleppt, zu sagen, dass er die darauf befindliche Musik besitzt. Für mich gilt das nicht, denn für mich ist Musik nun eben mal keine Sache. Ich kann den Tonträger erwerben, die Musik kann ich nur hören. Vergleichbar ist dies mit dem Prozess des Sehens, Fühlens etc. eben alles was man mit den Sinnen begreift. Einen Menschen z.B. kann ich auch nicht besitzen, aber ich kann ihn lieben.
Was das Sammeln von Tonträgern betrifft: Ja, auch mir geht es darum, die darauf befindliche Musik jederzeit zur Verfügung zu haben. Auch darum, sie zu vergleichen und zueinander in Beziehung zu setzen. Das hat sowohl mit Erkenntnisgwinn, als mit einem Lustgefühl zu tun. Mit Neugierde auch, am Leben und anderen Dingen und wie ein Künstler (ein anderer Mensch) damit umgeht und es mir mittels verschiedener musikalischer Ausdrucksformen präsentiert. Meine Sammlung (oder das, was sich am Schluss davon als beständig, unentbehrlich erweist) wird mich wahrscheinlich bis zu meinem Lebensende begleiten. Dann ist es aber auch gut.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)