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otis
Ich will ein paar Gedanken, die für mich zutreffen, kurz anreißen:
Manchmal frage ich mich tatsächlich, warum ich sammle.
Ich habe alle Platten gehört. Die meisten öfter als einmal. Es gibt ja Leute, die in diese Richtung insistieren angesichts von Singles- oder LP-Wänden: „das kann man doch gar nicht alles hören“, „wann willst du das denn alles hören?“, „kennst du die etwa alle?“ Ja, ich kenne meine Musik, einigermaßen gut.
Aber ob ich im Leben noch einmal jede Platte hören kann und werde, denke ich eher nicht.
Warum also?Wenn es etwas Neues gibt, muss ich es nicht mehr unbedingt haben auf LP, aber an einer unbekannten Single kann ich nicht vorbeigehen, ohne das Gefühl zu haben, etwas verpasst haben zu können. Es ist nicht das Besitzenwollen, sondern mehr der Reiz des Neuen, des Unbekannten, der mich lockt, weshalb ich kaufe. Wohl wissend natürlich, dass ich nicht alles haben kann, was es gibt, ich muss von vornherein eine Auswahl treffen.
Wenn ich tolle ältere Musik höre, die ich nicht auf Tonträger habe, muss ich sie haben wollen, verfügbar, auflegbar. Mir reicht es dann nicht, sie gehört zu haben, zu wissen, dass sie da ist, ich will sie in meinen vier Wänden. Hier aber kann ich Kompromisse machen. Hier kann ich ohne Bedenken formatabhängig entscheiden oder auch nach Kategorien der Klangqualität etc.
Und was nützt das alles? In 20 Jahren verkaufe ich dann alles und bekomme nichts mehr dafür? Aber dazu gab es schon einmal einen Thread oder zumindest eine längere ernsthafte Diskussion.
Nun, das kommt mir alles ein wenig bekannt vor – und ich finde mich in diesen Äusserungen zu einem sehr grossen Teil wieder. Ja, tatsächlich…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad