Re: Coldplay – Viva La Vida

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Anonym
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An Satrianis Stelle würde ich versuchen, den Prozess vor ein us-amerikanisches Geschworenengericht zu ziehen, nicht nur, weil da astronomische Beträge gefordert werden können. Da könnte er dann auch die ganz große Show abziehen und (nur) den winzigen Solo-Part wieder und wieder und wieder parallel zu Viva La Vida auf seiner Gitarre live vortragen bis ihm die Jury-Mitglieder schluchzend vor so viel unanständigem Notenklau „Recht“ geben. Als sein Anwalt würde ich ihm raten, dazu ein edles schwarzes blankgeputztes Country-Outfit mit Schleifchen statt Krawatte zu tragen und beim Vorspiel des Coldplay-Songs versteinernd mit gesenktem leerem Blick vor sich auf den Tisch zu starren.

Immerhin kann man daran mal sehen, wie Coldplay + Eno aus einer fast beiläufigen kleinen Tonfolge einen rundrum wunderschönen Popsong basteln können. Überhaupt gewinnt das Album bei mir von Durchgang zu Durchgang. Trotz einiger stillerer Passagen und fast ohne „große“ Highlights verbreitet es eine spielerisch leichte Stimmung und wirkt auf mich deshalb authentischer als so manche überladene Tristesse der Vorgänger. Die Herren Martin & Co scheinen gerade mit sich und der Welt sehr glücklich zu sein.
So ganz im Hintergrund macht sich bei mir ein selten gutes Pop-Hörfeeling ála Supertramps „Breakfast In America“ bemerkbar … was aber nix mit weiteren Plagiatsvorwürfen zu tun hat! ;-) Supertramp-Hasser werden mir da sicher eher zustimmen als Coldplay-Fans.

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