Re: Yes – Yessongs

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gruenschnabel

Registriert seit: 19.01.2013

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pink-niceSeconds out ist doch meist nur Notengetreu nachgespielt…wo bei YESSONGS wirklich meist zum besseren verändert wird….Seconds out find ich auch nicht schlecht ist aber nicht einmal mit Original-Sänger.

Sehe ich im Großen und Ganzen auch so. Genesis konnten ja von ihren Fähigkeiten her gar nicht groß spontan sein. Collins hätte es in Maßen sicher gekonnt, war aber unwahrscheinlich daran interessiert, dass alles musikalisch festgelegt war bis auf das letzte Fill. Da war Chester dann der Drummer, der das alles brav gemacht hat. Ich hingegen genieße die Bruford-Episode sehr. Das macht die Performance dann wirklich lebendiger. Aber: Die Live-Versionen von „Seconds out“ haben ebenso wie die von „Yessongs“ Referenzstatus. Lediglich „Close to the edge“ ist für mich als Studiofassung deutlich vorzuziehen. Trotzdem geht mir das Gepingel von Yes manchmal doch leider auf die Nüsse, weil ich es z.T. als ein wenig selbstzweckhaftes Gefrickel und Selbstdarstellung wahrnehme. Ich habe das woanders schon öfter geschrieben, aber mich nervt einfach manchmal dieses Virtuosenimage, um das sie sich z.T. bemüht haben. Davon ist auf „Yessongs“ in der Tat nicht so wahnsinnig viel vorhanden, aber es gibt auch da die „unnötigen“ Momente. Und die gibt es auf „Seconds out“ für mein Empfinden praktisch nicht.

Onkel TomTeilweise schon, da auch Songs von „Trick“ gespielt wurden. Beim Rest, aus allseits bekannten Gründen, natürlich nicht. Tut dem Album aber m.E. keinen Abbruch. Phil hat das damals sehr gut hinbekommen.

Geht mir auch so. Ich finde, dass Phil zwar natürlich nicht das Charisma Gabriels hat, aber rein sängerisch sogar deutlich besser ist. Von daher fällt „Seconds out“ für mich nicht ab, nur weil es nicht der „Original“-Sänger ist. Ähnlich sehe ich es übrigens mit Bruford und White bei Yes: Der eine hat Qualitäten, die der andere nicht zeigt (gut, ich halte Bruford im Endeffekt für den besseren, inspirierteren), und deshalb empfinde ich da jedenfalls keinen großen Qualitätsabfall nach Brufords Weggang. White hat einfach so eine geradlinige Power, die Bruford so eher nicht zeigt, die aber der Musik manchmal sehr gut tut.

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