Re: ROLLING STONE März 2008

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otis
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Paul Kuhn in der FAZ
F: Zehn Jahre später stürmten die Beatles und die Rolling Stones die Charts. Wie haben Sie diese Pop- und Rock-Revolution erlebt?

A: Als musikalischen Niedergang. Ganz klar. Oder wollen Sie die Rolling Stones ernsthaft mit irgendwelchen Jazzern vergleichen? Die Beatles waren besser. Die haben schöne Musik gemacht. Musikalisch war da weiß Gott mehr los.

SokratesSie lasen einen Beitrag nach der beliebten Methode: „Wenn man zur Sache nichts zu sagen hat, diskreditiert man die Glaubwürdigkeit und Kompetenz der Quelle.”

Oder wollen Sie Paulchen Kuhn „ernsthaft mit irgendwelchen Jazzern vergleichen“.
Sokrates, ich bitte dich. Ich habe nichts gegen Paul Kuhn, möge er in Frieden weitermachen. Aber wer so argumentiert wie er, und das hat nichts mit Stones oder Beatles zu tun, der darf sich über entsprechende Kommentare nicht wundern. Dazu kann man nicht mehr sagen, geschweige denn argumentieren. Was sagt der Meister denn zu Blues, zu so urwüchsigem wie dem von Howlin‘ Wolf etwa? Unmusikalisch?
P. Kuhn steht für ein großes Missverständnis (in meinen Augen), dass eine gewisse Fingerfertigkeit, ein gewisser Swing in den Rhythmen und gewisse Harmonien Jazz seien. Für mich sind guter Jazz und gute Musik überhaupt musikalische Statements zur Welt. Mag man sich vorstellen, dass Davis, Coltrane, Parker, Monk, Coleman etc. „Schlager“ gesungen hätten? Wie passt da das Bier auf Hawaii?
Satchmo hat Schlager gesungen, ziemlich fürchterliche sogar. Aber selbst da erscheinen sie mir auf ihre Art Statements, jener Art nämlich, die sagen will: Seht her, ich, Schwarzer aus den ärmsten Verhältnissen, ich, Loser von Geburt, ich habe es geschafft bis in eure hübschen Wohnzimmer und in eure watteweich gespülten Ohren. Ich habe geholfen, die Welt zu verändern.
Aber darüber und all das kann man sicher besser andernorts diskutieren.

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