Re: Georges Simenon

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nerea87

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ZedGut beschrieben! Ich kenne nur einen, und zwar „Maigret in der Liberty Bar“. Konnte wenig damit anfangen und habe erstmal die Finger von Simenon gelassen. Unter deinen Gesichtspunkten betrachtet macht das im Nachhinein aber alles viel mehr Sinn. Ich werde mir mal weitere Maigrets besorgen, rate aber von dem von mir genannten als Einstieg ab.

Kannst Du auch was zu den zahlreichen Simenon-Verfilmungen sagen? Welche lohnen sich? Letztens lief ja ein Maigret mit Jean Gabin auf arte, den ich leider verpasst habe.

Simenon Verfilmungen, das ist ein weites Feld. Ohne jetzt systematisch zu sein sind sicher die Marie vom Hafen mit Gabin und die Chabrol-Verfilmungen, z.B. Betty oder die Fantome des Hutmachers sehr empfehlenswert. Die Glocken von Bicetre gibt es auch in einer schönen Fassung. Allesamt Non-Maigret-Romane.

Bei den Maigret-Verfilmungen halte ich mich lieber an Gabin als an Rühmann.

Die Non-Maigret-Romane kann ich nur empfehlen. Teilweise sind sie noch wuchtiger, noch mehr an den Abgründen der Existenz. Z.B. Der Outlaw, da will man gleich 5 Lebensversicherungen abschließen gehen nach der Lektüre.

Oder das schon mal von mir erwähnte „Blaue Zimmer“. Mit geradezu Joycscher Kühle wird die Geschichte erzählt, die gerade aufgrund ihrer Einfachheit uns mit einbezieht. Nur ein kleiner Schritt ist es, der uns von dem Schicksal der Protagonisten trennt. Täten wir diesen Schritt, könnte es uns genauso ergehen. Richtig klasse, sehr zu empfehlen.

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...falling faintly through the universe...