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Die eigenen Zitate sind eh immer die besten.
“Ach, so weit wie in den Rezensionen behauptet, haben sich Slut gar nicht von ihren vorherigen zwei Alben entfernt und wieder auf „Lookbook“ besonnen. „Come On“ lässt gleich zu beginn die Muskeln spielen und auch das Titelstück hätte sowohl Platz auf „Nothing Will Go Wrong“ als auch auf „All We Need Is Silence“ finden können. Im Zuge der letzten (leider nur) EP haben Slut ein paar Instrumente entdeckt, die sich auch auf „StillNo1.“ finden: wohlig molliges Klavier bestimmt nach wie vor des öfteren die Stimmung („Wednesday“), Trompete und Horn kraftmeiern bei „Say Yes To Everything“ und bei „Better Living“ haben sie den Weill dann auch gleich mitgenommen und kopiert. Wegen des hohen Gesangs von Christian Neuburger bei „Ariel“ Reminiszenzen an Radiohead zu hören oder wegen der ersten paar Takte bei „Tomorrow Will Be Mine“ gleich auf die Beatles zu schließen, ist gewagt (und nur bedingt nachzuvollziehen). Eindeutiger indes: „Odds And Ends“ lehnt sich dafür breitbeinig bei „Space Oddity“ an und „Failed You“ hätten Sigur Ros gewiss übernehmen können. Höhepunkt des Albums aber ist „If I Had A Heart“: ein ohrwurmiger Popsong mit mehr Punch und Biss als „Easy To Love“ und „Why Pourquoi“ zusamen. Sowieso: Mit viel Selbstbewusstsein haben die Ingolstädter ein ruhe- und pausenloses Album aufgenommen, das ihren Spaß an den Aufnahmen deutlich überträgt und auch gewiss live viel Freude bereiten wird. So gut wie „Lookbook“ ist es dennoch nicht.
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