Re: Philip Glass

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

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kramerHat Dich Deine offensichtlich überschwängliche Begeisterung für Koyaanisqatsi nicht neugierig auf mehr Glass-Alben gemacht?

Doch, durchaus. Der Grund ist hier ein recht verquaster Ansatz, den man nicht direkt teilen muss.

Ich habe mir die Frage auch schon gestellt und im Grunde ist es nur das Ideal, hinter den ganzen Mantel eines Künstlers zu schauen. Ich finde es überaus ergiebig, sich dem Gesamtwerk zu widmen und empfand es auch stets als bereichernd, mir gerade die Werke anzuhören, die gemeinhin ungeschätzt sind. Das gibt viel Aufschluss und zeigt eigentlich immer auch ein wenig die Entwicklung in beide Zeitrichtungen. Ich bin daher auch vergleichsweise Wenigkäufer, nichtmal aus finanziellem Grunde, sondern einfach weil mir die Zeit fehlt. Mir fehlt das Interesse Musik – gerade von Künstlern wie Glass – runterzuschlucken und direkt zum nächsten Album überzugehen, da mir für mich viel dabei verloren geht. Ich glaube generell, dass es kaum etwas Schöneres geben kann, als Künstler auf ihrer Entdeckungs/Entwicklungsreise zu begleiten, Töne nicht nur zu hören, sondern zuordnen, Texte auf Biografien rückführen zu können, schlicht das reine, schnelle Goutieren ins Kellerverließ zu verdammen.

Man sollte das allerdings dann nicht im Sinne von „Nur die Sahnestücke rauspicken“ verstehen. In bin Komplettist, wenn auch eben eher auf sehr (sehr) lange Sicht. Aus obigen Gründen schiebe ich viele Künstler wie u.a. Eno, Basinski, Pärt, Stockhausen, Bjørnstad, Nyman oder eben Glass, wie auch ganze Bereiche aus Klassik und Jazz immer etwas auf die lange Bank. Womöglich einfach aus zuviel Ehrfurcht oder so.

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Hold on Magnolia to that great highway moon