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RheinbogenWhitney Houston ***1/2
Das war seinerzeit durchaus hörenswert und teilweise recht erfrischend. Danach ging sie mir zusehends auf die Nerven. Die anderen Alben kenne ich nicht vollständig, aber die diversen Hits führten und führen bei mir immer dazu, den Radiosender zu wechseln. Besonders schlimm finde ich „I Will Always Love You“ :zitter: Leider wollten später andere Sängerinnen in ihre Fußstapfen treten und übertrieben es dabei noch mehr…. Stimme ist eben längst nicht alles – und manchmal sogar zu viel des Guten.
Mir geht es ähnlich.
Das erste Album fand ich klasse. Da sang Whitney überwiegend passend, einfühlsam und unverkrampft. Einige Songs wirken heute vielleicht etwas abgestanden, da sich ähnliches seitdem oft wiederholte, aber ich finde das Debut heute immer noch hörenswert.
Das zweite Album hat mir schon nicht mehr so gut gefallen, ich wußte erst nicht woran es lag. Später wurde mir klar, dass sie es dort schon teilweise mit „Stimmakkrobatik“ übertrieb. Ich habe mir das Album vor dem Besternen noch mal angehört: die erste Seite war OK, selbst das teils sehr hoch gesungene „Didn’t We Almost Have It All“ hat mir immer gefallen. Auf der zweiten LP-Seite nervt sie dann bei einigen Songs und „Love Is a Contact Sport“, das mir eigendlich sehr gefallen müsste, singt sie ohne oder höchstens mit aufgesetzt wirkendem Esprit.
Ich erinner mich, dass Whitney kurz nach dem 2. Album als „Sirene“ oder „Heulboje“ bezeichnet wurde. Damals nahm ich sie noch in Schutz (und war nicht der einzige). Das oberpeinliche „One Moment in Time“ war daher wie ein Schlag in die Magengrube. Ja, da konnte ich die „Sirene“ nachvollziehen. Irgendwie hoffte ich, dass das Stück bald in der Versenkung verschwinden würde, leider wurde es einer ihrer größten Hits. :roll:
Danach habe ich sie etwas aus den Augen verloren. Das lag auch daran, dass sie meine Hörgewohnheiten bzw. -prioritäten änderten (anderen habe ich auch manche Grausamkeit verziehen). „I will always love you“ war eine kaum für möglich gehaltene Steigerung im negativen Sinne. Was ich sonst von ihr mitbekam, veranlasste mich nicht zum Kauf weiterer Alben, auch wenn ich manches nicht ganz so schlimm fand.
Ich sollte mir mal das 1998er-Album näher ansehen. Vor ein paar Tagen habe ich reingehört. Mein erster flüchtiger Eindruck war gemischt, insgesamt vorsichtig positiv. Die Bewertungen hier sind gar nicht so schlecht und woanders habe ich schon positives dazu gelesen.
Womöglich hat Whitney Houston das „Pech“ (naja, wie man’s nimmt), dass ausgerechnet ihre schlimmsten Auswüchse an Stimmangeberei ihre bekanntesten Songs sind. Daran ist sie natürlich auch selbst schuld und daran wird sie nunmal oft gemessen und beurteilt. Aber sie kann durchaus auch ganz anders.
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