Re: Scott Matthew – Scott Matthew

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klienicum

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NachtmahrSchlicht wundervolles, klares *****er-Konzert. Seine Interpretation von „Love Will Tear Us Apart“ allein schon eine Offenbarung.

mir erging es ähnlich, begeisterung, faszination, ungläubigkeit.
ein unverwechselbares wesen, das changiert zwischen bezaubernder fee und betrübtem engel. seine stimme, brüchig, am rande, zart, bestechend, eindringlich und doch geschwächt. sie trägt alles in sich, was das leben zu einer tragödie werden lässt und fördert zugleich alles zu tage, was hoffnung verspricht. er klagt nicht, er weint, er geisselt nicht, er kasteit und er ist in seinem vortrag so echt, dass man ihn beim arm nehmen möchte, um ihn sanft zu betten, selbst ein lied anzustimmen, heilend zu wirken. seine augen, immer rot unterlaufen, als würden sie ständig tränen, sein gesicht versteckt hinter dichtem bewuchs, im mund eine zigarette, meist fest in gewand gehüllt. und doch öffnet er sich schamfrei.

manko des albums ist tatsächlich die ausstaffierung, das belassen im groben, unbehauenen wäre dem wesen der songs und dem des interpreten zuträglich gewesen. dennoch hält es für mich, was der liveauftritt matthews versprach, es berührt.

auf comfort stand, einem kleinen netlabel, veröffentlichte scott matthew gemeinsam mit peter gingerich unter dem moniker ’songs to drink and drive‘ zwei tracks auf compilations, hier: http://www.comfortstand.com/artists/songstodrinkanddriveby.html