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songbirdNach zwei erneuten Durchgängen bleibe ich bei meinen vor Monaten geäusserten Kritikpunkten. Das Album erscheint mir überfrachtet. Bedient hat man sich nicht nur an den 90ern, sondern bei den letzten 3 Jahrzehnten. Neben den ja bereits hinreichend diskutierten Rockanleihen (Orgel, Gitarren) sind das die typischen Breaks und Soundeffekte (Salven, Motoren etc), wie man sie vor ca. 15 Jahren zuhauf verwendet hat. Die programmierte Bassline auf „Silence“ könnte genauso von dem Debütalbum des Peace Orchestra aus dem Jahr 1999 stammen.
Insofern höre ich bei diesem Album nicht den innovativen Meilenstein wie die meisten hier. Im Gegenteil, ich neige fast zu der Feststellung, dass man der Platte die lange Pause der Band deutlich anmerkt.
Anders als Sokrates nehme ich allerdings sehr wohl hinreichend Songs wahr und die Stimme von Beth Gibbons ist für mich über jeden Zweifel erhaben. Ich hätte das Album eben nur lieber von ihr als Solowerk.
Danke für dein Statement und die Relativierung des Zeitbegriffs (90er). Ich sehe die Wurzeln und Einflüsse dieses Albums auch wesentlich weitläufiger aber nicht nur in den letzten 30 sondern durchaus in den letzten 50 Jahren. Man könnte jetzt tatsächlich minutiös aufdröseln, woher welcher Sound und welches Zitat stammen könnte aber das würde wenig bringen, denn für mich ist das neu geschaffene Kunstwerk von zentraler Bedeutung und das hebt sich sowohl von beiden Vorgängern als auch von sämtlichen anderen Platten wie z.B. dem Debüt des Peace Orchestras ab.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...