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Die besondere Bedeutung von „What’s Going On“ liegt sicherlich in hohem Maße an der Musik selbst. Die bis heute anhaltende Neuinterpretation von Songs dieses Albums durch verschiedene Künstler, spricht hier wohl Bände.
SO OFT gecovert werden eigentlich nur TATSÄCHLICH höchst bedeutsame Alben. Und ich spreche hier nicht von Leuten, die den großen Erfolg haben und daher einfach „was Bekanntes“ neueinspielen.
Auch in den meisten „Soul-Kreisen“ genießt das Album höchstes Ansehen.
Klar, es kann einem nicht jeder Klassiker gefallen. Muß ja auch nicht. Ich kann auch mit bestimmten Werken weniger anfangen, stelle aber deren musikgeschichtlichen Wert nicht wie mancher Autor, mit diebischer Freude infrage, wie der Herr Nonhoff und andere. :roll:
Sicherlich spielt der sozialkritische Aspekt bei „What’s Going On“ eine Rolle. Mag auch sein, daß es bessere Texte gibt, aber am musikalischen Wert des Albums ändert dies eigentlich nichts.
Ich habe auch bisher bei Reviews und Ähnlichem des Albums, bisher keine Versteifung auf die Sozialkritik wahrgenommen.
Viele Soul-Fans scheinen (wie die Jazz-Fans auch !) mit Musik, die in irgend einer Form „gefällig“ klingt – dazu scheint elegantes Arrangement zu zählen – so ihre Probleme zu haben. Dieser Purismus ist mir fremd, da ich mich nicht auf bestimmte Charakteristika des Soul (das was manche als warum auch immer notwendige „Autentizität“ bezeichnen !) versteife.
Manchmal scheint mit die (typisch deutsche ?) eher intellektuelle Herangehensweise an Musik doch eher hinderlich zu sein.
Ich habe keine Probleme mit Soul, R’n B oder welcher Form von Black Music auch immer, von Ray Charles über Isaac Hayes und Gil Scott-Heron bis Freddie Jackson und Luther Vandross.
Allerdings halte ich die Charts-R’nB-Nummern von heute auch nicht unbedingt für der Weißheit letzten Schluß. Mir gefällt also auch nicht alles.
„What’s Going On“ aber ist meiner Ansicht nach (und auch der vieler anderer Soul-Fans) eines der genialsten Soul-Alben.
Aber natürlich muß nicht jeder diese Ansicht teilen. Die Geschmäcker sind nun mal unterschiedlich.
Um noch mal auf den Punkt Sozialkritik und dessen musikhistorische Relevanz zurückzukommen, findest du daß DIESE auch bei einem Werk wie Pink Floyd’s „The Wall“ der ausschlaggebende Faktor für die Bedeutung des Albums ist ?
Grüße
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