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[…]empfehle aber zum Vergleich mal das ein oder andere wirklich großartige Soul-Album, wie z.B. James Carr „You got my mind messed up“, James Brown „Live at the Apollo“, Sam Cooke „Night Beat“ und „At the Harlem Square Club“ oder Bobby „Blue“ Bland „Two steps from the blues“.
Nun nennst Du hier ja keine Leichtgewichte, sondern gemeinhin anerkannte Werke, die ebenfalls zu den großen Soul-Alben zählen und auch hier im Forum oft in den „Bestenlisten“ auftauchen. Aber sie zählen ohne Ausnahme zu den 60ern (die 70er brachten eigene famose Meisterwerke), so ist „What’s Going On“ stilistisch also kaum mit Deinen Beispielen zu vergleichen, war selbst im Kosmos Motowns eine schwerlich zu erwartende Platte und zog ihren Reiz nicht zuletzt aus dem hörbaren Bruch zu Gayes bisherigem musikalischen Schaffen. Vom Interpreten zum Autor und Produzenten, mit einer klaren Vorstellung und einem dringenden Anliegen.
Das Album ist auch weniger eine Sammlung von Singles und Füllmaterial, als beinah schon ein Konzeptalbum, das nur als Ganzes funktioniert (worauf die fehlenden Pausen zwischen den Tracks hinweisen), einem Grundton folgt und eine bestimmte Atmosphäre kreiert. Die ganze erste Seite ist als eine kleine Suite konzipiert, die zwar unterteilt ist, aber doch wohl kaum analytisch aufgegliedert werden will. Und ‚Save the Children‘ als „gräuslig“ zu beschreiben, trifft mich gänzlich unvorbereitet. Mich interessiert hier eine nähere Erläuterung von Dir, um das besser nachvollziehen zu können.
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"And the gun that's hanging on the kitchen wall, dear, is like the road sign pointing straight to satan's cage."