Re: Tattoos – 100 Jahre "Ornament und Verbrechen"

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travis-bickle

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Mick67Bist Du Dir sicher? Durch den Gewöhungseffekt vergisst man ja wie es am Anfang aussah. Nicht daß ich Dich anzweifel, aber kennst Du den Effekt, wenn man Möbel von der Wand wegrückt und plötzlich erstaunt feststellt, wie hell das Parkett oder die Wandfarbe mal war?

Die Farben bleichen mit der Zeit aus und „verlaufen“ leicht, denn die Hautzellen erneuern sich in regelmässigen Abständen komplett. Viele, fein gestochene Motive sehen zunächst phantastisch aus, müssen aber nach vielen Jahren nachbehandelt, d.h. nachgestochen werden. Es kommt aber hier wirklich auf den Stil an, viele Stile leben von dicken, kräftigen Linien – die halten vergleichsweise lange. Zudem kommt es auf die Haut an, auf die Lebensweise, sowie auf die verwendeten Farben. Nicht zuletzt auf die korrekte Stichtiefe, der ein oder andere kennt vielleicht die „70er-Jahre-Schulhoftattoos“, Anker oder Totenschädel die mit Nadel und Asche oder Tinte gepickst wurden – hier dringt die Farbe in tieferliegende Hautschichten und zerfliesst.

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