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So gelesen. Die Interviews sind sehr spannend, sowohl die Radiohead-Befragung wie auch die Jahresvorschau. Das Highlight ist das Interview mit Bono, der sich erneut als hochintelligenter, sehr differenzierter und in Fragen der Politik außergewöhnlich begabter Mann offenbart. Wer ihn für einen dampfplaudernden Rockposer hält, kann sich von seinen klugen Aussagen eines besseren belehren lassen.
Da latho diesen Artikel gerade lobt: Der Gore-Artikel von Brüggemeyer ist leider ein furchtbares Machwerk. Brüggemeyer hat nicht verstanden, dass der Film von Gore sich im wesentlichen an Amerikaner wandte und versucht mit seiner deutschen Bildungsbürger-Gymnasialbildung nachzuweisen, dass „An Inconvenient Truth“ nichts anderes ist als die Sendung mit der Maus im Kino. In Bezug auf das deutsche Publikum, das für Umweltfragen viel stärker senisibilisiert ist, ist das vielleicht richtig, aber in Bezug auf Amerikaner verfehlt das völlig die Notwendigkeit, ein breites Publikum auch auf emotionaler Ebene zu erreichen und da im amerikanischen Fernsehen so gut wie keine Dokumentationen laufen, ist ein Kinofilm eine sinnvolle Alternative. Dass sich in Amerika die Wahrnehmung über globale Erwärumung langsam zu verändern scheint, ist nicht Gores Verdienst, aber er hat definitiv eine wichtige Rolle gespielt, indem er für die Problematik überhaupt erst ein Bewusstsein geschaffen hat – genauso wie er das Internet nicht erfunden, aber eine große Bedeutung für dessen Finanzierung und Ausbau in der Frühphase gehabt hat. Gore geht es jedenfalls nicht darum, dass MB Öko-Tomaten im Supermarkt kauft, sondern um globale Gegenmaßnahmen, um den CO2 Ausstoß zu reduzieren. Auch das hat Brüggemeyer nicht verstanden oder ignoriert. Die eigentliche Debatte, ob der Film denn ein realistisches Szenario darstellt oder maßlos über- oder untertrieben ist, kommt gleichermaßen nicht vor.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.