Re: Filmmusik (Scores)

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scorechaser

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Film Music Composer Tribute No 7:

Max Steiner

Der am 10. Mai 1888 in Wien geborene Max Steiner gehört zu den einflußreichsten Filmmusik-Komponisten überhaupt. Durch ihn fasste die orchestrale Filmmusik überhaupt erst richtig Fuss in Hollywood. Wurden Filme bis zu seiner Partitur zu „King Kong“ aus dem Jahre 1933 doch bisher nur von einem Stummfilmpianisten begleitet. Als 1927 dann mit Al Johnson´s „The Jazz Singer“ die Tonfilmzeit anbrach, war Steiner einer der ersten überhaupt, die sich dem neuen Medium widmeten. Seine Partitur zu Ernest B. Schoedsack und Merian C. Cooper´s „King Kong“ war die erste großsinfonische Filmmusik in Hollywood. Seinem Beispiel folgten schließlich solche Künstler wie Alfred Newman, Erich Wolfgang Korngold oder auch Dimitri Tiomkin und Miklós Rósza.

Max Steiner entstammte einer äußerst künstlerischen Familie. Sein Großvater war Maximilian Steiner, der u.a. Direktor am Theater an der Wien war. Sein Vater Gabor Steiner war ebenfalls Theaterdirektor in Wien. So lang es natürlich nahe, der junge Max ebenfalls die Laufbahn des Theaterdirektors einschlagen würde. Er war bereits als Kind erstaunlich musikbegabt und absolvierte die Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst bereits mit 16 Jahren. Bereits mit 15 Jahren debutierte Steiner 1903 mit seiner Operette Die schöne Griechin. Seine Ausbildung erhielt er u. a. von Gustav Mahler.

10 Jahre lang, von 1904 bis 1914 arbeitete Steiner in Großbritannien, meistens in London. 1915 siedelte er nach Amerika über, wo er zunächst als Komponist, Arrangeur und Dirigent tätig war. 1916 komponierte er schließlich seine erste Filmmusik. 1929 kam schließlich der Ruf aus Hollywood, und Steiner ließ sich in Los Angeles nieder. Er war einer der ersten Musiker, die sich entschlossen ihr Glück in der Filmwelt zu finden. 1933 kam schließlich sein großer Durchbruch mit seiner Musik zu dem Monsterfilm „King Kong“. Diese Musik wurde auf Jahre hinaus eine Blaupause für die Filmmusik in Hollywood, und Max Steiner wird nicht ganz zu Unrecht als der „Vater der Filmmusik“ verstanden. Erstmals in der Geschichte des Film unterlegte Steiner dabei Dialoge mit Musik, was die dramatische Wirkung erheblich steigerte. 1935 wurde ihm für die Musik zu Der Verräter (Regie: John Ford) sein erster Oscar zuerkannt.

1939 war das Jahr von „Gone with the Wind“. Die Mammutproduktion des jungen, genialen aber unendlich ehrgeizigen Produzenten David O. Selznick verschliss über 1 1/2 Jahre mehrere Regisseure, darunter George Cukor oder auch Sam Wood. Max Steiner komponierte schließlich seine wohl berühmteste Melodie mit „Tara´s Theme“. In seiner Zeit bei Warner Brothers zwischen 1937 und 1953 wurde er noch zweimal mit dem Oscar geehrt: 1942 für Reise aus der Vergangenheit und 1944 Als Du Abschied nahmst. Aus seiner Feder stammt auch die Fanfare der Filmfirma Warner Brothers, welche dann immer den Beginn deren Filme einleitete. Nach einer Anekdote komponierte er sie quasi nebenbei.

Steiner komponierte an die 300 Filmmusiken, von denen die meisten als Klassiker gelten. Er schrieb praktisch für alle Filmgenres, die Hollywood kennt. Insgesamt 18 Mal wurde der Komponist mit für den Oscar nominiert. Im Alter von 83 Jahren starb Max Steiner im Jahre 1981 in Beverly Hills.

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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra