Re: Filmmusik (Scores)

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scorechaser

Registriert seit: 02.05.2003

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1. Libera Me (2:47)
• 2. Born to Darkness Part I (3:04)
• 3. Lestat’s Tarantella (0:46)
• 4. Madeleine’s Lament (3:06)
• 5. Claudia’s Allegro Agitato (4:46)
• 6. Escape to Paris (3:09)
• 7. Marche Funébre (1:50)
• 8. Lestat’s Recitative (3:39)
• 9. Santiago’s Waltz (0:37)
• 10. Théâtre des Vampires (1:18)
• 11. Armand’s Seduction (1:51)
• 12. Plantation Pyre (1:59)
• 13. Forgotten Lore (0:31)
• 14. Scent of Death (1:40)
• 15. Abduction and Absolution (4:42)
• 16. Armand Rescues Louis (2:07)
• 17. Louis‘ Revenge (2:36)
• 18. Born to Darkness Part II (1:11)
• 19. Sympathy for the Devil (7:35)
(written by Mick Jagger and Keith Richards, performed by Guns ‚N Roses)

Film Music Review No 70: „Interview with the Vampire“ (Elliot Goldenthal, 1994)

Tom Cruise und Brad Pitt spielten 1994 in dem Horrorfilm „Interview with the Vampire“ zwei Blutsauger, die sich zusammen mit der kleinen Claudia (gespielt von der sehr jungen Kirsten Dunst) durch die Jahrhunderte beißen. Der Film wurde von dem Iren Neil Jordan inszeniert. Die Autorin Anne Rice war anfangs mit Tom Cruise nicht einverstanden, doch nachdem sie den Schauspieler in dem Film gesehen hatte, änderte sie ihre Meinung. Der Film wurde einer der erfolgreichsten Filme des Jahres 1994.

Elliot Goldenthal ist ein sehr interessanter und einer der vielseitigsten Komponisten unserer Zeit. Seine musikalische Bandbreite reicht von Jazz (unter anderem in „Titus“), über Folklore („Frida“) bis hin zu Richard Wagner.
Der deutsche Opernkomponist ist eines der erklärten musikalischen Vorbilder Goldenthals, der dessen musikalische Sprache immer wieder in seinen Partituren aufgreift. So auch in seiner Musik zu „Interview with the Vampire“.
In diesem prächtigen, großsinfonischen Score zeichnet Goldenthal gekonnt das Bild einer längst untergegangenen Epoche. Mit satten Bläsern, dunklen Streichern und einem düsteren Chor unterstreicht der Komponist hier perfekt die Ereignisse dieser dunklen Geschichte. Goldenthal verwendet auch den barocken Stil,so lässt er zb immer wieder das Hapsichord erklingen. Die Grundstimmung der Partitur ist düster-melancholisch. Tiefe, volle Streicher- und Bläserpartien stehen hier im Vordergrund, immer wieder unterstützt von einem schwelgerischen Chor. In den Actionpassagen lässt Goldenthal das gesamte volle Orchester auffahren, ausserdem dürfen seine von ihm so geliebten Trompeten nicht fehlen, die wild umher flirren. Auch das Piano findet immer wieder, mal wirr mal zart-romantisch, seine Verwendung. Mit „Interview with the Vampire“ ist Elliot Goldenthal ein sehr vielschichtiger und abwechlungsreicher Horrorfilmscore gelungen.

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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra