Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Filmmusik (Scores) › Re: Filmmusik (Scores)
1. The Others (02:24)
2. Wakey Wakey (01:44)
3. Old Times (03:25)
4. They Are Everywhere (02:35)
5. Reunion (01:06)
6. Changes (01:37)
7. I Do Believe It (03:15)
8. Charles (01:46)
9. Communion Dress (01:21)
10. No Curtains (02:48)
11. Give Me The Keys! (01:32)
12. The Attic (01:47)
13. Sheets And Chains (05:49)
14. A Good Mother (05:42)
15. End Credits (04:10)
Film Music Review No 54: „The Others“ (Alejandro Amenabar, 2001)
Es ist eher selten, das ein Regisseur auch gleichzeitig der Komponist seines eigenen Filmes ist. John Carpenter wäre ein Beispiel, oder auch immer mehr Clint Eastwood kommen da in den Sinn. Aber eben auch Alejandro Amenabar.
Der Spanier mit chilenischen Wurzeln ist ein sehr interessanter Regisseur, der bereits mit sehr unterschiedlichen Filmen wie „Abre Los Ojos“ und „Mar Ardento“ brillierte. 2001 führte Amenabar Regie bei dem Horrormärchen „The Others“. Der Film ist ganz den klassischen Filmen dieses Genres behaftet, die Tricks kommen noch ziemlich altmodisch daher, was aber gerade den Reiz dieser wundervollen Geschichte ausmacht. Der Regisseur benutzt kein CGI, was die Spannung nur noch verstärkt. Nicole Kidman spielt eine Mutter in den 40ger Jahren des letzten Jahrhunderts, die mit ihren 2 lichtscheuen Kindern alleine in einem riesigen Schloss auf der Insel Jersey lebt. Als sich neue Hausangestellt anmelden, passieren sehr merkwürdige Dinge…
Zu allen seinen Filmen hat Amenabar bisher die Musik geschrieben. Er ist auch als großer Filmmusik-Freund bekannt, der eine große Filmmusik-Sammlung besitzt. Bei den Dreharbeiten ließ er immer wieder Musik von anderen Komponisten spielen, damit die Schauspieler in die richtigen Stimmungen kommen. Für „The Others“ komponierte er seinen bisher schönsten und besten Score. Die Partitur ist äußerst klassisch. Amenabar schuf eine im besten Sinne „altmodische“ Horrormusik, die das gesamte Orchester voll ausschöpft. Aber auch leise Momente beherrscht er, so zb in dem sehr schönen „A Good Mother“, das den Twist des Filmes auflöst. Die Musik erinnert stellenweise an Gustav Mahler und Jerry Goldsmith, doch Amenabar weiß durchaus mit seiner eigenen Handschrift zu überzeugen. Das Hauptaugenmerk legte Amenabar hierbei auf die Streicher, die mal düster, mal melodisch und dann wieder brachial und krachend verwendet werden. Dezent benutzt Amenabar den Chor und die „crushing pianos“. Das düster anmutende Hauptmotiv bleibt einem im Kopf, und die Spannungsmomente sind frisch und originell. Eine großartige Horrorfilm-Partitur, die sich vor den großen Meistern wahrlich nicht verstecken muss.
--
"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra