Re: Filmmusik (Scores)

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scorechaser

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_–Lord Jim:
1. Prologue – Lord Jim Theme (03:31)
2. Patna (03:27)
3. The Fire (03:41)
4. River Journey (03:23)
5. Compassion (03:27)
6. Intermission (03:06)
7. The Girl from Patusan (03:00)
8. Sunrise, Victory and Celebration (05:25)
9. A Man in Search (02:45)
10. Father and Son (01:57)
11. Four Generations (02:43)
12. The Color of Love (Kaper-Russell) (03:02)
13. Epilogue (02:42)

– The long Ships:
14. The long Ships – Main Title (03:04)
15. Testing the long Ships (03:28)
16. Midnight in Skandia (02:57)
17. El Mansuh (03:20)
18. El Ghazel (02:13)
19. In Search of the golden Bell (02:46)
20. The Pillars of Hercules (03:41)
21. The Mare of Steel (03:10)
22. Maelstrom (02:51)
23. The golden Bell (02:44)
24. Ambush in the City (02:22)
25. The long Ships – End Title (02:46)

Film Music Review No 50: „Lord Jim“ (Bronislau Kaper, 1965)

Bronislau Kaper war im Golden Age des Hollywoodfilmes ein Ausnahmetalent. Der höchstwahrscheinlich im Jahre 1902 in Warschau geborene Komponist ist heute leider fast völlig vergessen. Doch dank der superben Arbeit des Filmmusiklabels Film Score Monthly werden seine Arbeiten jetzt wieder zugänglich und entdeckt. Bei dem Label von Lukas Kendall sind schon mittlerweile folgende Kaper-Musiken erschienen: The Brothers Karamasov, Home from the Hill, Mutiny on the Bounty (ein spektakuläres 3-Cds-Set), Quentin Durward, Green Mansions, The Glass Slipper, The Swan, Ride Vaquiero, The Prodigal und Invitation. Bronisłau Kaper erlebte hautnah mit, wie der Glanz des alten Hollywoodfilms verblasste und er somit immer weniger Angebote erhielt.

„Lord Jim“ ist Richard Brooks Adaption des gleichnamigen Romans von Joseph Conrad. In den Hauptrollen agierten James Mason, Curd Jürgens und Peter O´Toole. Für den Score verpflichtete Brooks den Komponisten Kaper, der für „Lord Jim“ einen sehr traurigen und düsteren Score komponierte. Vereinzelte Streichersolis, traumwandlerische Blechbläser beherrschen hier das Klangbild. Die Musik, die voll und kräftig daher kommt, erinnert einen an eine Mischung aus Richard Wagner und Film Noir. Sie wird von zwei Hauptthemen beherrscht: dem für Lord Jim, einer noblen, britisch anmutenden, breit angelegten Melodie sowie einem ebenfalls betont lyrisch-sinnlichen Liebesthema „The Color of Love“, das bevorzugt von Flöte über Streicherteppich intoniert wird. Besonders bemerkenswert ist die ausgeprägte Einbindung ethnischer, so überzeugend authentisch wirkender Gamelan-Musik. Entsprechend resultiert ein interessanter Kontrast zwischen westlichen und folkloristischen Klängen. Lord Jim ist wohl Bronislaw Kapers letzte wirklich beachtliche Filmkomposition. Der Komponist geriet immer mehr in Vergessenheit, und bekam immer weniger Arbeiten. Nachdem seine letzte Arbeit für den Film The Salzburg Connection (1972) in den Filmcredits nicht erwähnt wurde, zog er sich vollständig ins Privatleben zurück. Bronisłau Kaper, der weder verheiratet war noch Kinder hatte, erlag im Alter von 81 Jahren einem Krebsleiden.

Auf der CD von Film Score Monthly befindet sich ebenfalls Dusan Radic´s Musik zu Jack Cardiff´s „The Long Ships“.

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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra