Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Filmmusik (Scores) › Re: Filmmusik (Scores)
1. Logo (00:08)
2. Main Title/What’s Wrong? (03:13)
3. Room Tone/Primitive Dance (01:45)
4. Be Happy/LUH/Society Montage (05:05)
5. Be Happy Again (Jingle of the Future) (00:56)
6. Source #1 (05:17)
7. Loneliness Sequence (01:27)
8. SEN/Monks/LUH Reprise (02:43)
9. You Have Nowhere to Go (01:10)
10. Torture Sequence/Prison Talk Sequence (03:41)
11. Love Dream/The Awakening (01:46)
12. First Escape (03:01)
13. Source #3 (03:33)
14. Second Escape (01:14)
15. Source #4/Third Escape/Morgue Sequence/The Temple/Disruption/LUH’s Death (08:29)
16. Source #2 (03:16)
17. The Hologram (00:54)
18. First Chase/Foot Chase/St.Matthew Passion (End Credit) (07:40)
Film Music Review No 34: „THX 1138“ (Lalo Schifrin, 1971)
Ein paar Jahre bevor George Lucas mit seiner Weltraumoper „Star Wars“ weltberühmt werden sollte, drehte er einen kleinen, aber feinen Film der komplett das Gegenteil war. In dem düsteren Science-Fiction-Film „THX 1138“ zeigt George Lucas eine Welt, die der totalen Überwachung ausgeliefert ist.
Die Menschen haben nur noch Namen in Form von Nummern und Zahlen, und ihre jedwede Bewegung wird minutiös festgehalten. Der Film traf den Nerv der Zeit, war doch gerade das Thema des Identitätsverlustes in einer zunehmend technisierten und zentralistischen Gesellschaft in aller Munde. Der Film wirft zudem die zeitlose Frage nach dem freien Willen eines Menschen auf.
In den Hauptrollen sind Robert Duvall und Donald Pleasence zu sehen. Den faszinierenden Look des Filmes erzeugte Lucas noch gänzlich ohne Computertricks, drehte er doch in dem Tunnelsystem der neuen U-Bahn-Linie der San Francisco Bay Area, auch genannt BART (Bay Area Rapid Transit). Da das System sich noch im Bau befand, konnte Lucas dort ungehindert drehen, und erzeugt so gespenstische Szenen voller Einsamkeit.
Für die Filmmusik wandte sich Lucas an Lalo Schifrin. Und seine Partitur für „THX 1138“ ist genau die verkehrte Richtung, die später John Williams für „Star Wars“ nehmen sollte. Seine Musik ist eine der verstörensten und faszinierendsten Filmmusiken überhaupt, meilenweit entfernt von Williams´ großorchestralem Bombast. Schifrin vermischt auf geniale Weise die verschiedensten Stile, von Bach´s Matthäus-Passion für das Finale, bis hin zu den merkwürdigsten avantgardistischen Tönen, die das Ohr je gehört hat. Er benutzt so unterschiedliche Instrumente wie die Orgel, eine Harfe oder auch überlappende Source Cues, die an die Muzak erinnern. Eigentlich kann man diese verrückte Musik gar nicht beschreiben, sie ist einfach so anders, als alles, was man bisher gehört hat. Selten benutzt Schifrin so „normale“ Instrumente wie die Streicher, seine Collage aus verrücktesten Tönen ist eine grandiose und äußerst passende Untermalung für eine Welt der Zukunft, die keinen Platz für den Einzelnen lässt.
--
"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra