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1. 1969 – We Came In Peace (02:04)
2. S.E.T.I – Radio Signal (01:52)
3. The Darkest Day (04:13)
4. Cancelled Leave (01:45)
5. Evacuation (05:47)
6. Fire Storm (01:23)
7. Aftermath (03:35)
8. Base Attack (06:11)
9. El Toro Destroyed (01:30)
10. International Code (01:32)
11. The President’s Speech (03:10)
12. The Day We Fight Back (04:58)
13. Jolly Roger (03:15)
14. End Titles (09:08)
Film Music Review No 30: „Independence Day“ (David Arnold, 1996)
Roland Emmerich. Dieser Name steht für großes Blockbuster-Kino. Der „Spielbergle aus Sindelfingen“ gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Exporte in Hollywood. Von Stargate über Godzilla bis hin zu The Day After Tomorrow spielten seine Filme immer einen riesen Gewinn ein, doch die Kritiker spaltete der Meister des Bombast. Mit seinem neuen Film „10.000 B.C.“ will Emmerich wieder erneut an seine alten Erfolge anknüpfen.
Der britische Komponist David Arnold nahm 1997 offiziell mit Tomorrow never Dies die Nachfolge von John Barry als Bond-Komponist. Nach zwei kurzen Gastspielen von Michael Kamen und Eric Serra, einigten sich die Produzenten auf Arnold, und der Komponist hat bereits alle Bond-Filme seit Tomorrow never Dies vertont. Doch seine Karriere begann früher. Und sie begann bei Roland Emmerich. Sein Science-Fiction-Kracher Stargate war die erste Großproduktion, die Arnold betreute. Auch für Independence Day wandte sich Emmerich an Arnold. Mittlerweile gehen die beiden getrennte Wege, seit John Williams für Emmerich´s The Patriot die Musik schrieb. Doch für Independence Day komponierte Arnold einen wuchtigen, ausschweifenden, ganz im Sinne der alten, klassischen Hollywood-Scores einen bombastischen Orchesterscore, der seinem Zuhörer kaum eine Minute des Atemholen lässt. Den ganzen Orchesterapparat nutzend, und eine große Ladung Chor dazu, kreirte Arnold 1996 den neuen Prototyp des Action-Sci/Fi-Blockbuster-Scores. Mit ausschweiffenden Arrangements, Melodien und Orchestrierungen legte Arnold eine Musik vor, die packt und wunderbar unterhält. Sicherlich ist sie keine große intellektuelle Musik, doch das wollten weder Arnold noch Emmerich. Ihnen schwebte eine Homage an die guten alten Sci-Fi-Filme der 50ger und frühen 60ger vor. Besondere Highlight sind hier die Cues Evacuation, Base Attack, und das 9minütige End Titles, das noch einmal alle gängigen Themen des Scores in einer Suite vereint. Die Stimmung des Scores ist teilweise düster, so zb in dem kurzen aber prägnanten El Toro Destroyed, oder dann wieder rollercoaster-like wie eben in Base Attack. Bei Independence Day durfte sich der Komponist eindeutig austoben mit allem, was die klassische Filmmusik zu bieten hat. Der Hörer dankt es ihm.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra