Re: Filmmusik (Scores)

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scorechaser

Registriert seit: 02.05.2003

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1. Sayuri’s Theme
2. The Journey To The Hanamachi
3. Going To School
4. Brush On Silk
5. Chiyo’s Prayer
6. Becoming A Geisha
7. Finding Satsu
8. The Chairman’s Waltz
9. The Rooftops Of The Hanamachi
10. The Garden Meeting
11. Dr. Crab’s Prize
12. Destiny’s Path
13. A New Name And A New Life
14. The Fire Scene And The Coming Of War
15. As The Water
16. Confluence
17. A Dream Discarded
18. Sayuri’s Theme And End Credits

Film Music Review No 28: „Memoirs of a Geisha“ (John Williams, 2005)

2005 war ein sehr beschäftigungsreiches Jahr für den Komponisten John Williams. Nicht weniger als 4 Großprojekte sollte der mittlerweile 75jährige Komponist musikalische betreuen. Neben den beiden obligatorischen Spielberg-Filmen „War of the Worlds“, „Munich“ und dem dritten George Lucas-Star Wars-Abenteuer „Revenge of the Sith“ komponierte Williams für Rob Marshall´s Drama „Memoirs of a Geisha“ einen atemberaubenden Score. Marshall´s Film, produziert von Steven Spielberg, erzählt die Geschichte einer Geisha im Japan der 30ger Jahre. Trotz der Mehrbeschäftigung in dem Jahr wurde „Memoirs of a Geisha“ Williams´bester Score nicht nur des Jahres, sondern der gesamten Decade bisher.

Nachdem Williams den Roman von Arthur Golden gelesen hatte, wusste er, das er, sollte es jemals eine Verfilmung geben, unbedingt den Score schreiben wollte. So war „Memoirs of a Geisha“ auch die einzige Arbeit, die er „frewillig“ aussuchte. Die Partitur für „Memoirs of a Geisha“ ist eine ausladende, träumerische Komposition, die sich größtenteils eines klassischen Orchesters bedient. Doch selbstverständlich sind immer wieder japanische Instrumente mit eingebunden. Die Musik baut sich auf zwei Hauptthemen und mehreren Nebenthemen auf. Das Hauptthema des Scores ist „Sayuri´s Theme“, eine einfache, fast in sich gekehrte Tonfolge. Immer wieder werden einzelne Instrumente in den Mittelpunkt gestellt, wie das Cello, die Oboe oder auch das japanische Shakuhachi, das Zupfinstrument Koto und als Ergänzung die chinesische Violine Erhu. Oft wirkt die Verknüpfung westlicher und östlicher Musik banal oder auch einfach schlampig, doch hier ist Williams wahrhaft meisterliches gelungen. Die Musik klingt wie aus einem Guss, nichts ist hier gewollt oder aufgesetzt. Highlight sind hier die Cues “The Rooftop Of The Hanamachi” mit seinen treibenden Percussions und Seiteninstrumenten, sowie „The Firescene“ mit einer einzelnen Frauenstimme, Shakuhachi, Trommeln und einem dezenten Streicherapparat. Mit „Memoirs of a Geisha“ entführt uns der große Meister der sinfonischen Filmmusik in die ferne Welt Japans. Ein Meisterwerk der modernen Filmmusik.

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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra