Re: Filmmusik (Scores)

#6311237  | PERMALINK

scorechaser

Registriert seit: 02.05.2003

Beiträge: 46,551

Composer Tribute No 3: John Williams

John Williams wurde am 8. Februar 1932 in New York geboren. Sein Vater war der bekannte Jazz-Pianist Johnny Williams, eine Tätigkeit, die er auch erst ausüben sollte. John Williams wuchs in New York auf, zog dann aber 1948 mit seiner Familie nach Los Angeles. Dort studierte er bei Mario Castelnuovo-Tedesco Komposition. Nachdem er seinen Militärdienst geleistet hatte, zog Williams allerdings wieder zurück nach New York, wo er die Julliard School besuchte. Nebenbei arbeitete er als Jazz-Pianist. Bereits 1951 erschien seine erste Klaviersonate. Es folgten weitere klassische Kompositionen, und er begann als Johnny Williams für das Fernsehen und schon bald für das Kino zu arbeiten.

Seinen großen Durchbruch erlebte Williams 1972 mit der Musik zu dem Katastrophenfilm The Poseidon Adventure. Endgültige Berühmtheit erlangte er aber mit seinem weltberühmten Thema für „Der weiße Hai“, die zweite Zusammenarbeit mit Steven Spielberg, die sich bei „The Sugarland Express“ kennen gelernt hatten. 1977 engagierte ihn auf Empfehlung Steven Spielberg´s der Regisseur George Lucas für sein Weltraumepos „Krieg der Sterne“, nachdem sein Wunschkomponist Miklos Rozsa abgesagt hatte.
Williams komponierte seinen erfolgreichsten Score, und das Thema wurde noch berühmter als das zu Jaws. Mit George Lucas und Steven Spielberg sollte Williams eine enge und langwierige Zusammenarbeit verbinden, die einige der grössten Kassenschlager des zeitgenössischen Kinos umfasste. Doch Williams komponierte immer wieder für andere Regisseure die Scores. So engagierten ihn Martin Ritt, Oliver Stone, John Frankenheimer, Brian DePalnmam Richard Donner oder auch Irwin Allen.

Doch immer wieder kehrte Williams zu seinem Freund Spielberg zurück. Die beiden haben mittlerweile bei 20 Filmen miteinander zusammen gearbeitet, und verstehen sich mittlerweile blind. Seine größten Erfolge waren hier Jurassic Park, die Indiana Jones Filme aber auch sein tief bewegender Score zu Schindler´s List. Williams ist leider meistens nur für seine bombastischen Scores bekannt, doch hat er in seiner Karriere immer wieder sehr feine, ruhigere Scores geschrieben, wie zb Stanley and Iris, Angela´s Ashes oder auch jüngst einen seiner besten, Memoirs of a Geisha. Auch das avantgardistische hat Williams drauf, so zb bei Images, Born on the fourth of July, oder auch JFK. John Williams gilt mit über 120 Nominierungen für den Oscar neben Alfred Newman als der am meisten nominierte Mensch auf der Welt. Er ist in diesem Jahr zwar schon 75 Jahre alt geworden, doch beweist John Williams mit jedem neuen Score auf´s Neue, das er noch lange nicht zum alten Eisen gehört, und wir uns noch auf viele schöne Scores dieses Komponisten freuen dürfen.

--

"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra