Re: Filmmusik (Scores)

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scorechaser

Registriert seit: 02.05.2003

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1. Aftermaths (04:08)
2. Graysmith (01:29)
3. Law & Disorder (04:16)
4. Trailer Park (02:51)
5. Dare To Dream (01:21)
6. Avery & Graysmith, Toschi & Armstrong (03:29)
7. Graysmith Obsessed (04:09)
8. Are You Done? (02:22)
9. Closer & Closer (03:14)
10. Confrontation (03:34)
11. Graysmith’s Theme (02:35)
12-13 bonus tracks:
12. Toschi’s Theme (Unused) (02:10)
13. Graysmith’s Theme (Piano version) (01:48)

Film Music Review No. 11: „Zodiac“ (David Shire, 2007)

Von 1969 bis in die frühesten 80gern hielt ein Serienkiller San Francisco und Umgebung in Angst und Schrecken. Er tötete vorzugsweise Paare, und wurde bis heute nicht gefasst. Auch heute ist nicht wirklich geklärt worden, wer der sogenannte „Zodiac“-Killer wirklich war.

David Fincher gehört zu originellsten und interessantesten Regisseuren unserer Zeit. Mit seinem ersten Film „Alien³“ legte er eine Bruchlandung hin, doch schon mit seinem nächsten Film „Se7en“, einem brutalen und verstörenden Psychothriller zeigte er, was er wirklich drauf hatte. „Se7en“ wurde oft kopiert, und gilt als stilweisend in dem Genre des Thrillers. 10 Jahre und 3 Filme später nahm sich Fincher 2007 erneute dem Genre des Serienkillers an. Er inszenierte einen faszinierenden Film über die Jagd auf den Zodiac-Killer. Der Film ist eine Mischung aus „All the President´s Men“ und „Dirty Harry“. Großartig besetzt mit Jake Gyllenhaal, Robert Downey Jr und Mark Ruffallo wurde „Zodiac“ zu einem der erfolgreichsten Filme des Jahres.

Für seine 3 vorangegangenen Filme komponierte der „Herr der Ringe“ und David Cronenberg Hauskomponist Howard Shore die Musik. Umso überraschender kam es dann, als bekannt wurde, das David Fincher Altmeister David Shire verpflichtet hatte. Doch die Besetzung machte Sinn. Shire, der vor allem in den 70gern große Erfolge als Filmmusik-Komponist vorzuweisen hatte, war die ideale Wahl für einen Film, der so von der Stimmung der Zeit geprägt ist. Shire, der unter anderem die Filme „The Hindenburg“, „All The President´s Men“ und Coppola´s Debut-Film „The Conversation“ kongenial vertonte, wählte für „Zodiac“ eine dem Thriller untypische Partitur. Angelehnt an Bernard Herrmann´s „Psycho“ wählte Shire einen kleinen Klangapparat, bestehend aus Klavier und Streichern. Auch wie bei „Psycho“ scheint dieser Score eher monoton, doch entwickelt er unter der Haut ein Eigenleben, und erzeugt eine unglaubliche Gänsehaut. Angenehm zurückhaltend, und fast nie ins Actionscoring abdriftend, beweist Shire, das seine Wahl gerechtfertig ist, und das er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Eine sehr interessante und lohnenswerte Partitur, die hoffen lässt, das David Shire wieder mehr Arbeit bekommt.

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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra