Re: Peter Greens Trauma-Nacht mit deutschen Kommunarden 1970

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Daniel_BelsazarAlso war es jetzt die Kommune mit den beiden notorischen 60er Gender-Figuren? Nicht, dass das jetzt wirklich wichtig wäre, aber irgendwie habe ich das hier total aus dem Auge verloren.

Ja, zweifelsfrei war es die High-Fish-Kommune von Langhans und Obermaier. Unklar, aber interessant zu klären wäre noch die Frage mit welchen deutschen Musikern Peter Green im Keller gejamt hat.

Von der Jamsession gibt es sogar einen Mitschnitt, den Green einer seiner Ex-Frauen geschenkt hat. Green hält den Mitschnitt für gelungen, einige seiner damaligen Bandkollegen von Fleetwood Mac, die ein wenig von der JamSession aufgeschnappt haben, reihen diese eher in die Rubrik Gitarrendudlerei ein, wie man sie in jedem größeren Gitarrenshop (Stichwort: Angeben, äh: antesten) erleben kann.

Daniel_BelsazarUnd wie ist das eigentlich: Glaubst du an eine solche singuläre Ursache oder selbst „nur“ Auslöser für eine Psychose?

Tatsächlich ist der Münchner Trip Peter Green so wenig bekommen, wie Bernward Vesper sein München-Trip, der gleichfalls in der Klappsmühle geendet hat (Die Reise, übrigens großartig verfilmt von Markus Imhoof).

Green hat aber schon davor Unmengen verschiedener Drogen genommen und wollte sich schon zuvor von seiner Band Fleetwood Mac trennen. Die Gründe hier detailliert anzuführen, sprengte den Rahmen. Der restlose Bruch fand in München statt, wozu vermutlich auch Diskussionen mit den Kommunarden beigetragen haben, die Greens krankhafte Abscheu vor Geld und Macht bestärkt haben werden.

Ja, es gibt Fälle, wo Personen durch eine einmalige Drogeneinnahme psychische Pflegefälle und Wracks wurden (dem Vernehmen nach auch Bernward Vesper). Es gibt aber auch Keith Richards, der einfach alles konsumieren kann, ohne dass ihm das etwas ausmacht (Der Mann hält ja selbst Mick Jagger aus ;-)).

Die Band-Mitglieder und Mitarbeiter von Fleetwood Mac werfen den Kommunarden vor, dass diese Peter Green das LSD ohne zu Fragen bzw. Vorwarnung in einem Getränk verabreicht hätten (und dass das LSD möglicherweise schlecht war). – Da steht aber Aussage/Eindruck gegen Aussage/Eindruck, weshalb sich das nicht klären lässt.

Greens Entfremdung von Fleetwood Mac und dem Musikbusiness fand schon vor München statt, aber die Begegnung mit der Münchner Kommune hat meines Erachtens doch als Katalysator gewirkt.

Es gab schon vor der Europatournee zunehmende Spannungen zwischen Green und seinen Bandkollegen. Der Bruch war so oder so unvermeidbar. Anders als seine Bandkollegen wollte Green die gemeinsamen Gewinne wohltätigen Zwecken spenden. Anders als seine Bandkollegen wollte sich Green gemeinsam mit seiner Band musikalisch in eine neue Richtung (endlose Jam-Sessions und Improvisationen) weiter entwickeln.

Ich werde das Ganze vermutlich einmal in einem ausführlichen Artikel erörtern, derzeit erlaubt’s die Zeit leider nicht, den Beitrag einfach ins Blaue hinein zu schreiben.

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